Kursbuch 8 IV 15
Bewegung/Veränderung/Russell: Tradition/Zenon: "Zustand der Veränderung".
Heute/VsZenon: zu einem Zeitpunkt an einem Ort, zu anderem Zeitpunkt an anderem Ort.
Falsch: zu sagen, dass er sich im nächsten Moment am "angrenzenden Ort" befinde.
Falsch: Wechseln innerhalb eines Moments (das hat Zenon richtig erkannt).
Bertrand Russell Die Mathematik und die Metaphysiker 1901 in: Kursbuch 8 Mathematik 1967
Kursbuch 8 IV 15
Zeit: Die Verbannung der unendlich kleinen Größe hat eigenartige Folgen: z.B. gibt es nicht mehr so etwas wie einen nächsten Moment.
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Zeit/Russell.
Wenn es keine unendlich kleinen Größen mehr geben soll, folgen auch keine zwei Augenblicke unmittelbar aufeinander, sondern es liegen stets weitere dazwischen.
Folglich muss es zwischen zwei beliebigen Momenten eine unendliche Zahl weiterer Momente geben. Wäre die Zahl nämlich endlich, so läge einer dem ersten der beiden Momente näher und wäre somit der nächste! Gerade hier setzt die Philosophie des Unendlichen ein.
Raum: Das gleiche gilt für den Raum. Wie klein ein Raumstück auch sei, es lässt sich immer weiter unterteilen. Auf diese Weise gelangen wir niemals zu der unendlich kleinen Größe. Keine endliche Anzahl Teilungen führt zum >
Punkt.
Trotzdem gibt es Punkte, aber sie werden nicht durch aufeinanderfolgende Teilungen erreicht. Punkte sind keine unendlich kleinen Strecken.
Bewegung, Veränderung: merkwürdige Ergebnisse: Früher dachte man, dass, wenn sich etwas verändert, es sich in einem Zustand der Veränderung befinden müsse, wenn es sich bewegt, in einem Zustand der Bewegung.
Das ist aus heutiger Sicht falsch: Bewegt sich ein Körper, so kann man nur sagen, dass es sich zu dem einen Zeitpunkt an dem Ort und zu einem anderen Zeitpunkt an einem anderen Ort befindet.
Wir dürfen nicht sagen, dass er sich im nächsten Moment an dem angrenzenden Ort befinden wird, denn es gibt keinen nächsten Moment.
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Zenon, >
Veränderung, >
Anfang, >
Zeit, >
Raum.