Lexikon der Argumente

Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]


Inhaltliche Beanstandungen

Tabelle
Begriffe
Versus
Lager
Thesen I
Thesen II

Begriff/Autor  

Was ist falsch?
Seitenangabe
Übrige Metadaten
Übersetzung
Excerpt, Inhalt
Sonstiges

Richtig: Jahr / Ort / Seite
/ /

Richtigstellung
(max 500 Zeichen)

Einsender*
oder User-ID

Ihre E-Mail Adresse*

Captcha Code-Check*
Captcha Code
 
Bitte Captcha Code hier eingeben

 
Code schlecht lesbar? Dann anderen Text erzeugen.

Beanstandungen werden
nicht veröffentlicht.

 


 
Cresswell II 169
Situations-Semantik/Barwise/Perry/Cresswell: (Barwise/Perry, 1983)(1): hier wird explizit verneint, dass logisch äquivalente Sätze in Kontexten mit propositionale Einstellungen austauschbar sind. (1983, 175, 1981b, 676f) - Bsp doppelte Negation bei der Zuschreibung von propositionalen Einstellungen.
>Äquivalenz, >Doppelte Negation.
Lösung: partieller Charakter von Situationen. - Nicht alles muss angegeben sein - bzw. der Sprecher kann sich des Urteils enthalten haben. ("nicht nicht...")
>Situation.
Def Satzbedeutung/Barwise/Perry: Satzbedeutung ist eine Relation zwischen Situationen.
- - -
Cresswell I 63
Situations-SemantikVsSemantik Möglicher Welten/ Wissen/Bedeutung/Barwise/Perry/BarweiseVsCresswell/ PerryVsCresswell/Cresswell: Die möglichen Welten seien zu groß um das zu erklären, was der Sprecher weiß, wenn er einen bedeutungsvollen Satz äußert.
>Mögliche Welten, >Semantik Möglicher Welten.
Mögliche Welten: Mögliche Welten sind vollständige mögliche Situationen.
Situations-Semantik: wir brauchen eine mehr partielle Art von Entität. ((s) partial, nichts vollständiges).
CresswellVsSituations-Semantik: (Cresswell 1985a(2), 168 ff, 1985b(3), Kapitel 7)
Lösung/Cresswell: These: Die Situationen müssen nur in dem Sinn partiell sein, dass sie kleine Welten sind.
Def Abstrakte Situation/Barwise/Perry: (1983(1), 57 ff). sind theoretische Konstrukte, die für eine adäquate semantische Modellierung der Realität gebraucht werden, die aus realen Situationen besteht.
Cresswell: diese Unterscheidung ignoriere ich hier. Die Semantik möglicher Welten ist da besser, auch wenn man zwischen Realität und theoretischer Repräsentation unterscheidet.
>Semantik Möglicher Welten.
Was wir vergleichen müssen, sind abstrakte Situationen und Welten.
I 64
Einstellungs-SemantikVsMöWe-Semantik/BarwiseVsCresswell: es gibt oft zwei Propositionen, von denen eine von der Person geglaubt wird, die andere aber nicht, aber dennoch beide in denselben Welten wahr sind – Bsp alle logischen und mathematischen Wahrheiten – aber sie werden nicht alle gewusst, sonst könnte es keinen Fortschritt geben.
I 65
CresswellVs: die Situationen sollen Rollen spielen, die gar nicht gleichzeitig gespielt werden können.
Lösung: Semantik möglicher Welten: Die Rollen werden durch Entitäten verschiedener Art gespielt.
Lösung: Kontext mit Raum-Zeit-Angabe.
>Kontext.
Falsche Sätze: beschreiben nicht-aktuale Situationen.
I 66
Sätze beschreiben Situationen in einem Kontext – Kontext ist selbst eine Situation, die dem Hörer Zeit, Ort usw. liefert.
Interpretation/Barwise: Bedeutung von Sätzen in einem Kontext.
>Interpretation, >Satzbedeutung.
Bedeutung/CresswellVsSituations-Semantik/CresswellVsBarwise/CresswellVsPerry: Bedeutung: = Menge der Welten, in denen sie wahr sind.
Problem: Bedeutungen werden oft mit Propositionen gleichgesetzt und dann gibt es Probleme, dass sie Rollen spielen sollen, die sie nicht gleichzeitig spielen können.
I 67
Andererseits verhalten sich einige der anderen Dinge, die Barwise und Perry von Situationen verlangen, wie Welten!
Bsp Mollie bellt
e*:= in l: bellt, Mollie, ja.
Das beschreibt eine Situation e gdw. e* < e. ((s) Teilmenge der Situationen, wo Mollie sonst noch bellt? Oder wo Mollie existiert und jemand bellt?).
Def Generierungseigenschaft/Terminologie/Cresswell: (generation property): haben solche Sätze, die eine Situation beschreiben ((s) die Teil einer Menge von Situationen ist). Ein Satz  hat die Generierungseigenschaft im Hinblick auf einen Kontext u, gdw. es eine Situation e* gibt, so dass

u [[φ]] e gdw. e* < e.

((s) Wenn es einen Satz gibt, der allgemeiner ist als der Satz „Mollie bellt in der Raum-Zeit-Situation l“ Oder: Generierungseigenschaft ist die Eigenschaft, die den Satz in den Kontext einbettet, weil Propositionen als Mengen von Welten nicht auf eine einzige Situation beschränkt sein dürfen).

Der Satz φ hat die Generierungseigenschaft schlechthin (simpliciter) gdw. er sie in jedem Kontext hat.
Atomsatz/Barwise/Perry: These: Alle atomaren Sätze haben die Generierungseigenschaft.
>Atomsätze.
Cresswell: wenn Situationen als Propositionen aufgefasst werden, sollten alle Sätze die Generierungseigenschaft haben. Und zwar weil die generierende Situation e* als die Proposition aufgefasst werden kann, die von dem Satz  im Kontext u ausgedrückt wird.
Tatsächlich brauchen wir die anderen Situationen gar nicht! Wir können sagen, dass e* die einzige Situation ist, die von φ in u beschrieben wird. Aber das ist ohne Bedeutung, weil jedes e* die einzige Klasse von e’s bestimmt, so dass e* < e, und jede Klasse, die von einem e* generiert wird, bestimmt dieses e* eindeutig.

1. Jon Barwise & John Perry (1983) Situations and Attitudes. Cambridge, Mass.: MIT Press. Edited by John Perry
2. M. J. Cresswell (1985a) Situations and Attitudes. Philosophical Review 94 (2):293
3. M. J. Cresswell (1985b). Structured meanings. MIT Press
4. Jon Barwise & John Perry (1981). Semantic Innocence and Uncompromising Situations. Midwest Studies in Philosophy (1981), 6 : 387
https://doi.org/10.1111/j.1475-4975.1981.tb00447.x

Hinweis: Liebe User, bitte unterscheiden Sie zwischen Korrektur und neuem Beitrag. Wenn alles falsch sein soll, sogar die Seitenzahl und der Autor, handelt es sich vielleicht einfach um eine andere Meinung.
Die Beanstandung wird dem Einsender des ursprünglichen Beitrags zur Stellungsnahme zugeschickt, bevor die Änderung übernommen wird.