Chisholm I 130
Einheit des Bewusstseins/Brentano
(1): wenn einer etwas vorstellt oder zugleich mehrere Objekte vorstellt, so erkennt er zugleich auch die Gleichzeitigkeit beider. Bsp wer eine Melodie hört, erkennt dass er, während er den einen Ton als gegenwärtig hört, den anderen als vergangenen vorstellt. ...in welchem der Erlebnisse findet sich die Vorstellung ihrer Gleichzeitigkeit? In keinem! >
Vorstellung.
Vielmehr sieht man deutlich, dass die innere Erkenntnis des einen mit der des anderen zu derselben realen Einheit gehören.
I 131
Bewusstsein/Chisholm/Einheit/Brentano/Chisholm: legt das folgende Prinzip nahe: wenn es für x gewiss ist, dass er F ist und auch dass er G ist, dann ist für ihn auch gewiss, dass er F und G ist.
Das scheint auf Basis von Kants transzendentaler Einheit der Apperzeption unbezweifelbar.
ChisholmVs: es scheint jedoch zu streng zu sein.
Kant: das Subjekt, braucht die Vorstellungen nicht zu vereinigen, es dass nur so sein, dass es das könnte. >
Wahrnehmung/Kant.
EP 4 wenn es für x gewiss ist, dass er F ist und ebenso, dass er G ist, und er die Frage erwägt, ob er sowohl F als auch G ist, dann ist es für ihn gewiss.
I 132
Das gilt entsprechend auch für erwogene Propositionen.
1. F. Brentano, Psychologie vom empirischen Standpunkt, Hamburg, 1973, S. 227f
- - -
Chisholm II 269
Bewusstsein/Brentano/Hedwig: Brentano hat die psychologische Abgründigkeit des Bewusstseins nie zugegeben sondern immer auf der Eindeutigkeit des Denkens insistiert.
Chisholm II =
Klaus Hedwig Brentano und Kopernikus in Philosophische Ausätze zu Ehren Roderick M. Chisholm Marian David/ Leopold Stubenberg (Hg), Amsterdam 1986