Lexikon der Argumente

Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Dennett I 412
Evolution/Gould: These: Der entscheidende Unterschied in der Evolution ist nicht die schlichte Anpassung sondern die Artbildung (DennettVs). Gould: These: Arten sind zerbrechliche, aber unveränderliche Gebilde. Es gibt keine Verbesserungen bei Arten sondern geschlossenes Verwerfen. Richtige Ebene: Die richtige Ebene sind nicht die Gene sondern ganze Arten oder Klades. Arten/Gould/(s): Arten werden nicht verbessert, sondern verworfen.
Ebene/Erklärung/Dennett: Die Erklärung erfolgt wie bei Software/Hardware. Einiges wird besser auf der einen, anderes auf der anderen Ebene erklärt.
>Erklärung, >Darwinismus.
- - -
Gould I 88ff
Evolution/Darwinismus/Individuum/Gould: Individuen entwickeln sich nicht evolutionär, sie können nur wachsen, sich fortpflanzen und sterben. Evolutionäre Veränderungen treten auf bei Gruppen von miteinander interagierenden Organismen. Arten sind die Einheiten der Evolution.
Orthodoxer Darwinismus/Gould: These: Gene mutieren, Individuen unterliegen der Selektion, Arten entwickeln sich evolutionär.
I 131
Evolution/Gould: These: Ich stelle mir die Evolution nicht als Leiter sondern eher in Form eines Strauchs mit vielen Verzweigungen vor. Daher: Je mehr Arten desto besser.
I 133
Die Wichtigkeit dieses Punkts kann man an der Entwicklung der Moleküle sehen. Die Zahl der Unterschiede zwischen den Aminosäuren korreliert deutlich mit der Zeit seit der Abzweigung von Entwicklungslinien. Je länger die Trennung, desto größer die Unterschiede. So hat man eine molekulare Uhr entwickelt.
Die Darwinisten waren generell überrascht von der Regelmäßigkeit dieser Uhr. Denn die Selektion sollte eigentlich mit erkennbar unterschiedlicher Geschwindigkeit bei den verschiedenen Entwicklungslinien zu verschiedenen Zeiten vorgehen.
I 134
VsDarwinismus: Die Darwinisten sind tatsächlich gezwungen, zu erwägen, dass die regelmäßige molekulare Uhr eine Evolution wiedergibt, die nicht der Selektion unterliegt, sondern der zufälligen Fixierung neutraler Mutationen.
Wir haben uns nie von der Auffassung der Evolution des Menschen trennen können, die das Gehirn in den Mittelpunkt stellt. Der Australopithecus afarensis widerlegte das, wie es übrigens von scharfsinnigen Evolutionstheoretikern wie Ernst Haeckel und Friedrich Engels vorausgesagt worden war.
Tradition: Allgemeine Auffassung: Dass der aufrechte Gang eine leicht erreichbare allmähliche Entwicklung, und der Zuwachs des Gehirnvolumens einen überraschend schnellen Sprung darstellte.
I 136
GouldVs: Ich möchte die gegenteilige Auffassung vertreten. Nach meiner Auffassung ist der Aufrechtgang eine Überraschung, ein schwer zu erreichendes Ereignis, eine rasche und fundamentale Umgestaltung unserer Anatomie. Die darauf folgende Vergrößerung unseres Gehirns ist in anatomischen Begriffen ein sekundäres Epiphänomen, ein einfacher Übergang, eingebettet in das allgemeine Muster der menschlichen Evolution.
Zweifüßigkeit ist keine einfache Errungenschaft, sie setzt eine fundamentale Umgestaltung unserer Anatomie, insbesondere der Füße und des Beckens, voraus.
I 191
Evolution/Gould: Evolution geht im Wesentlichen auf zweierlei Weise vor sich:
a)
Def phyletische Transformation: Eine Gesamtpopulation verändert sich von einem Zustand zu einem anderen hin. Würden sich alle evolutionären Veränderungen auf diese Weise ereignen, könnte sich das Leben nicht lange halten.
Denn bei einer phyletischen Transformation kommt es nicht zu einer Zunahme an Mannigfaltigkeit und Vielgestaltigkeit, nur zur Transformation von einem Zustand zu einem anderen. Da nun Aussterben (durch Ausrottung) so verbreitet ist, würde bald alles vernichtet, das nicht die Fähigkeit zur Anpassung hat.
b)
Def Speziation: neue Arten zweigen sich von bisherigen ab. Alle Theorien der Speziation gehen davon aus, dass Aufspaltungen bei sehr kleinen Populationen rasch eintreten.
Bei der "sympatrischen" Speziation treten neue Formen innerhalb des Verbreitungsgebiets der bisherigen Form auf.
Große stabile Zentralpopulationen üben einen starken homogenisierenden Einfluss aus. Neue Mutationen werden durch die starken bisherigen Formen beeinträchtigt: Sie mögen langsam an Häufigkeit zunehmen, aber eine veränderte Umwelt setzt gewöhnlich ihrer selektiven Wert herab, lange bevor sie sich durchsetzen können. Mithin sollte eine phyletische Transformation der großen Populationen sehr selten sein, wie dies auch die Fossilfunde beweisen.
Anders sieht es an der Peripherie aus: Hier sind isolierte kleine Populationen sehr viel stärker dem Selektionsdruck ausgesetzt, weil die Peripherie die Grenze der ökologischen Toleranz der bisherigen Lebewesen markiert.
I 266
Evolution/Biologie/Gould: Die Evolution geht durch Ersetzung der Nukleotide vor sich.
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II 243
Evolution/Gould: These: Die Evolution hat keine Tendenz.
II 331
Evolution/Gould: Die offizielle Definition der Evolution/Gould:
Def Evolution: Evolution ist die "Veränderung der Genfrequenzen in Populationen". (Der Prozess der zufälligen Zu- oder Abnahme der Genfrequenz wird Def "Gendrift" genannt.)
Die neue Theorie des Neutralismus deutet an, dass viele wenn nicht gar die meisten Gene in individuellen Populationen ihre Häufigkeit primär dem Zufall verdanken.
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IV 199
Evolution/Artenreichtum: Der Wandel von wenigen Arten und vielen Gruppen zu wenigen Gruppen und vielen Arten würde selbst bei rein zufälligem Aussterben auftreten, wenn jeder Speziationsvorgang zu Beginn der Geschichte des Lebens von durchschnittlich größeren Veränderungen begleitet gewesen wäre.
IV 221
Evolution/Gould. Vorevolutionäre Theorie:
Die Kette des Seins ist die alte Idee, dass jeder Organismus ein Bindeglied darstellt. Sie verwechselt Evolution mit Höherentwicklung. Sie ist auch als primitive Form der Evolution missinterpretiert worden, hat aber damit nichts zu tun! Die These ist nachdrücklich antievolutionär.
Problem: Es gibt keine Bindeglieder zwischen Wirbeltieren und Wirbellosen.
IV 223
Zwischenform: Die Theorie nahm Asbest als Zwischenform zwischen Mineralien und Pflanzen an, aufgrund der faserartigen Struktur. Hydra und Korallen wurden als Zwischenform zwischen Pflanzen und Tieren angesehen. (Heute: Beides sind natürlich Tiere.)
Absurd: Es ist absurd eine Ähnlichkeit zwischen Pflanzen und Pavianen herzustellen, durch die Analogie, dass Pflanzen ihre Blätter verlieren und Paviansäuglinge ihre Haare.
IV 346
Evolution/Gould: Evolution entwickelt sich keineswegs in Richtung Komplexität, warum auch?

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