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I XXVI
Quine-Duhem-These/DuhemVsExperimentum crucis: (z.B. von Quine 1951)
(1) als Hauptattacke gegen den logischen Empirismus: Holistische Auffassung der Wissenschaft.) Kein Experiment kann zeigen, an welcher Stelle des Systems der Fehler steckt. Die Überprüfung einer bestimmten Hypothese ist nur dadurch möglich, dass von einer ganzen Gruppe weiterer Gesetze, letztlich der gesamten Theorie Gebrauch gemacht wird. >
Holismus, >
Empirismus, vgl. >
Two Dogmas.
Seit Bacon war die Hoffnung an ein experimentum crucis geknüpft: ein Entscheidungsexperiment zwischen konkurrierenden Theorien.
Bsp Foucaults Versuch zwischen Newtons Emissionstheorie des Lichts und Huygens' Undulationstheorie zu entscheiden sieht Duhem als Versuch des experimentum crucis. Foucault konnte zeigen, dass Licht sich in Wasser tatsächlich langsamer ausbreitet, wodurch Newton widerlegt schien. Duhem weist nach, dass dieser Schluss nicht stichhaltig ist. Der Fehler könnte in einer Nebenhypothese stecken. >
Hypothesen.
I XXVII
In der konkreten Wissenschaftlichen Alltagssituation wird der Pragmatiker durch seine "Erfahrung" oder "gesunden Menschenverstand" die eine oder an der Hypothese zu verwerfen geneigt sein. "Wahr" oder "falsch" ist damit zu einer pragmatischen Frage geworden.
Quine: jeder Satz kann als wahr verteidigt werden, wenn man im System an anderer Stelle hinreichend drastische Revisionen anbringt.
Quine hat die Duhem-These gegen die Unterscheidung analytisch/synthetisch gerichtet und damit einen Grundpfeiler des logischen Empirismus untergraben.
Obwohl Popper ein Anhänger des experimentum crucis war, ist aus seiner Schule die größte Annäherung an Duhem gekommen: Agassi und Lakatos. Der holistische Ansatz wird bei Feyerabend, Kuhn , Sneed eher noch verstärkt als zurückgenommen. >
Experimentum crucis.
1. W. V. O. Quine, Two Dogmas of Empiricism, Philosophical Review 60, 1951: pp.20-43.