Lexikon der Argumente

Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]


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Pauen I 100
Materialismus, eliminativer/VsChurchland/Pauen: erheben den Anspruch, den Verzicht auf die Terminologie der Alltagspsychologie begründen zu können. Dies setzt aber voraus, dass die entsprechenden Entitäten in der Tat nicht existieren.
Das ist also eine ontologische und nicht nur eine sprachphilosophische These.
Dabei unterstellt Churchland, dass es keine ernst zu nehmenden Einwände gegen den eliminativen Materialismus gibt. Das ist aber nicht der Fall.
I 101
VsMaterialismus, eliminativer/Pauen: 1. Falscher Anspruch zu wissen, dass es neuronale, aber keine mentalen Zustände gebe.
Performativer Widerspruch: wenn es sich hier um Wissen handelt, dann muss es seinerseits wahr sein. Es darf also keine Meinungen (d.h. mentale Zustände) geben.
Auf der anderen Seite impliziert der Wissensstatus jedoch, dass der Vertreter einer Behauptung selbst der Meinung ist, der Sachverhalt treffe zu.
Patricia Churchland/Pauen: gesteht diesen performativen Widerspruch zu, sieht darin aber lediglich einen weiteren Beleg für unsere Verstrickung in die Alltagspsychologie.
VsChurchland: das ist eine bloße Ankündigung, der Widerspruch werde schon irgendwann gelöst.
I 102
Performativer Widerspruch/Churchland/Pauen: Bsp der Vitalismus diagnostiziert auch diesen Widerspruch: der Gegner behauptet, es gebe keine Lebensgeister.
Dieser Gegner ist aber selbst lebendig, muss also über Lebensgeister verfügen...
PauenVsChurchland: das ist nicht dasselbe: der Widerspruch läuft nicht auf der gleichen Ebene:
Der Gegner des Vitalismus macht sich nicht vom Vitalismus abhängig, sondern verfügt über eine Alternativkonzeption.
Im Gegensatz dazu muss der Verteidiger der Alltagspsychologie keine solche Voraussetzung machen: die Behauptung, dass Wissen Meinung (den umstrittenen mentalen Zustand) impliziert, ist schließlich keine Erfindung der Alltagspsychologie, es ist überhaupt keine empirische These!
I 103
VsMaterialismus, eliminativer/Pauen: 2. Problem der intertheoretischen Reduktion: eliminiert werden soll die Alltagspsychologie ja vor allem, weil sie sich nicht auf die Neurobiologie reduzieren lässt.
Robert McCauley/Pauen: dazu müssen die beiden Theorien aber auf der gleichen Ebene konkurrieren. Bsp Phlogiston/Chemie.
Im Gegensatz dazu sind Alltagspsychologie und wissenschaftliche Psychologie auf völlig verschiedenen Ebenen angesiedelt. (Erste/dritte Person, Mikro/Makro).
I 104
3. Bsp Split Brain Patienten/Pauen: empirische Belege zeigen, dass insbesondere Gefühle sprachunabhängig sind und damit auch vortheoretisch identifiziert werden können.
Die Patienten reagieren, haben aber keine bewussten Zugang mehr. Die Reize kommen in der rechten, unbewussten, sprachunfähigen Hirnhälfte an. Dennoch können die Patienten korrekte Auskünfte geben. Sie können sich dabei weder auf die Verallgemeinerungen der Alltagspsychologie noch auf ein Wissen über das wahrgenommene Objekt stützen.
I 105
Das ist nur zu erklären, wenn man voraussetzt, dass emotionale Zustände eine intrinsische Qualität besitzen, die auch theorieunabhängige Interpretation erlaubt.
Churchland/Pauen: Dieser nimmt daraufhin die phänomenalen Zustände von der Elimination aus. Die Alltagserfahrung soll sich nunmehr nicht mehr durch die Elimination ändern.
VsChurchland: das weicht nun aber von der geläufigen Alltagspsychologie ab, die auch Schmerzen einschließt. Er selbst hatte früher noch Schmerzen zu den Zuständen gezählt, die durch die Elimination der Begriffe geändert würden.
Außerdem ist er inkonsequent, wenn er an der Eliminierbarkeit des kognitiven Bewusstseins festhält.

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