@misc{Lexikon der Argumente, title = {Quotation from: Lexikon der Argumente – Begriffe - Ed. Martin Schulz, 29 Mar 2024}, author = {Wittgenstein,Ludwig }, subject = {Negation}, note = {Hintikka I 150 Negation/Tractatus/Wittgenstein/Hintikka: die Verneinung ist dasselbe Bild - dessen Sinn allerdings umgekehrt ist - (polarisiert) - damit ist die Satznegation eliminiert. I 150 Negation/Frege/Russell/Hintikka: Negation des Prädikats eliminieren beide Autoren und setzen statt dessen die Satznegation. - - - II 51 Negation/Wittgenstein: Ihre Bedeutung kann nur durch Gebrauchsregeln ausgedrückt werden. >Regeln, >Gebrauch. II 51 Verneinung/Negation/Wittgenstein: es muss eine Vereinbarung geben: Bsp Das rote Licht ist von sich aus noch nicht die Anweisung, anzuhalten. Es muss mit Hilfe der Sprache erklärt worden sein. >Konventionen. Die Bedeutung von "nicht" lässt sich nur in Regeln ausdrücken, die für seine Verwendungsweise gelten. II 72 Negation/Erklärung/Russell: Russell erklärte ~p, indem er sagte, dass ~p wahr sei, wenn p falsch sei, und umgekehrt... II 73 Negation/WittgensteinVsRussell: ...doch das ist keine Erklärung der Verneinung, denn es könnte auch für andere als nur die negativen Sätze gelten. (> Wahrheitstabelle/Wahrheitstafel). II 74 Negation/Tatsache/Wittgenstein: Was entspricht dem Satz "die Tür ist nicht offen" wenn sie doch offen ist? Aber hier kommt eine verfehlte Analogie ins Spiel, denn es ist nicht ein Etwas, was p entspricht. Und das, was ~p entspricht, ist das Nicht der Fall sein von p. >Tatsachen. II 75 Verneinung/Negation/Verstehen/Wittgenstein: das Verstehen von "nicht" ist wie das Verstehen eines Schachzugs. >Schach. II 113 Tatsache/Negation/Wittgenstein: Es gibt keine positiven oder negativen Tatsachen. "Positiv" und "negativ" beziehen sich auf die Form der Sätze und nicht auf die Tatsachen. II 114 Eine negative Aussage hat nicht in derselben Weise Bedeutung wie eine positive; man kann sie nicht durch positive Begriffe beschreiben und ihre negative Bedeutung beibehalten. II 221 innere Negation/Wittgenstein: Die Behauptung "Dieser Tisch ist grün" bildet keinen Bestandteil der Behauptung "Dieser Tisch ist nicht grün". - ((s) Behauptung, nicht Satz) - Wittgenstein: Wir zeichnen eher ein Bild. >Behauptungen, >Bilder, >Sätze, >Abbildtheorie. II 234 Allgemeinheit/allgemeines/allgemein/Negation/Wittgenstein: die Grammatiken der Allgemeinheit und der Negation sind in unglaublicher Weise mehrdeutig. >Mehrdeutigkeit. Bsp "Dieses Quadrat ist weiß" ich könnte es übersetzen als: "Alle Punkte dieses Quadrat sind weiß". Dann können wir nicht sagen: "ein Punkt ist nicht weiß " ohne neue Konventionen einzuführen. Negation,/"alle"/Wittgenstein : beides hat verschiedene Grammatiken. Man hat die Frage gestellt, ob die Negation von Sätzen auf dasselbe hinausläuft wie eine Disjunktion von Sätzen. In bestimmten Fällen ist tatsächlich so: Bsp Disjunktion: "Dies ist eine der Primärfarben, aber nicht rot", das bedeutet: "dies ist weiß oder gelb oder grün oder blau oder schwarz". Es gibt jedoch keine Disjunktion, die "Schmitz ist nicht in diesem Zimmer" entspricht. Doppelte Negation/Wittgenstein: wird häufig in der Bedeutung von einfacher Negation angewendet. Bsp "Ich mag es und ich mag es nicht". II 239 Wer behauptet, dass wir sie nicht in diesem Sinne meinen, sagt damit, dass es verschiedene Arten der doppelten Negation gibt! Manche sagen: "die Anwendung wird anders sein". Aber wie kann man von einem Zeichensystem reden, ohne von der Anwendung zu reden. Bsp Ich kann die Hände so zusammenlegen, dass sie zur Deckung gebracht werden. Aber man kann fragen: Wie möchtest du "decken" erklären, mit oder ohne Bezugnahme auf etwas, das zur Deckung gebracht wird? II 276 Doppelte Negation/Wittgenstein: Doppelte Negation gleich Bejahung: eine Feststellung über unsere Gewohnheiten ist es nicht, denn dann wäre es eine Aussage der Naturgeschichte und nicht einmal eine Wahre! Es kann sein, dass die doppelte Negation in einem Symbolsystem die Negation bedeutet. II 282 Negation/Disjunktion/Repertoire/Wittgenstein: Wenn man ein abgegrenztes Repertoire hat, kann man Negation "nicht-p" mit einer Disjunktion z.B. "q v r v s" - gleichsetzen - das geht nicht, bei Bsp "nicht dieses rot hier". - abgegrenztes Repertoire: Bsp Permutationen. Philosophie/Wittgenstein: die Wörter "wahr" und "falsch" sind zwei Wörter, von denen die Philosophie bisher abhängig ist. Die Philosophie beruht stets auf Fragen ohne Sinn! Wahr und falsch können wir völlig abschaffen. Statt dessen: "Satz" und "Negation". ((s) > Referentielle Quantifikation, > Semantischer Aufstieg). II 288 Schatten/Negation/Welt/Realität/Abbildung/Wittgenstein: Wir glauben, den Sätzen müsse zumindest so etwas wie ein Schatten entsprechen. Damit ist aber nichts gewonnen. Denn warum in aller Welt soll es ein Schatten dieser Wirklichkeit sein? Das Verwirrende an der Negation liegt in dem Gedanken, einem Symbol müsse etwas entsprechen. Wie kann man wissen, was gemeint ist, wenn nichts Entsprechendes da ist? Dennoch muss man wissen, was man meint. II 289 Negation/Wittgenstein: Bsp "Hier ist kein Stuhl" entspricht, dass hier der Ort und irgendwo in der Welt Stühle sind. >Präsupposition. Bsp "Ich wünsche, Schmitz möge kommen" fälschliche Vorstellung: dass der Satz aus irgendwie zusammengefügten Bestandteilen bestehen muss, wie eine Schachtel einen Boden und einen Deckel hat. II 290 Negation/Verstehen/Wittgenstein: Wenn man "~p" verstanden hat, muss man auch "p" verstanden haben. Doch wenn p falsch ist, gibt es nichts, was ihm entspricht. Was heißt es einen Befehl zu verstehen, wenn man ihn nicht befolgt? Indem man ein Bild anfertigt, kommt man der Ausführung nicht näher. - - - IV 79 Negation/Verneinung/Tractatus/Wittgenstein: 5.513 So kann man sagen, zwei Sätze sind einander entgegengesetzt, wenn sie nichts gemeinsam haben - und: Jeder Satz hat nur ein Negativ. - ((s) >Vollständigkeit, > siehe auch maximal).}, note = {L. Wittgenstein I Hintikka/Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein, Frankfurt/M, 1996 II Wittgenstein Vorlesungen 1930-35, Frankfurt 1989 III J.R. Flor Der frühe Wittgenstein J.R. Flor der späte Wittgenstein in: Hügli(Hrsg.) Philosophie im 20. Jahrhundert, Reinbek 1993 Der junge Wittgenstein -Der späte Wittgenstein) IV Wittgenstein Tractratus, Frankfurt/M 1960 V Chris Bezzel Wittgenstein zur Einführung Hamburg, 1988 VI Joachim Schulte Wittgenstein Stuttgart 2001 VII Tetens: Wittgensteins Tractatus, ein Kommentar Stuttgart 2009 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 }, file = {http://philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=251168} url = {http://philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=251168} }