@misc{Lexikon der Argumente, title = {Quotation from: Lexikon der Argumente – Begriffe - Ed. Martin Schulz, 28 Mar 2024}, author = {Aristoteles}, subject = {Wissenschaft}, note = {Gadamer I 357 Wissenschaft/Aristoteles/Gadamer: Aristoteles hat für die Logik [des] Verfahrens [der Induktion] ein sehr schönes Bild. Er vergleicht die vielen Beobachtungen, die einer macht, mit einem fliehenden Heer. Heer. (...) wenn in dieser allgemeinen Flucht doch einmal eine Beobachtung sich in wieder- Gadamer I 358 holter Erfahrung bestätigt, dann bleibt sie stehen. >Erfahrung/Aristoteles, >Wissen/Aristoteles. Damit setzt an diesem Punkt gleichsam ein erster Stillstand in der allgemeinen Flucht ein. Wenn sich ihm nun andere anreihen, so kommt am Ende das ganze Heer der Fliehenden zum Stehen und gehorcht wieder der Einheit des Kommandos. Die einheitliche Beherrschung des Ganzen versinnbildlicht hier, was Wissenschaft ist. Das Bild soll zeigen, wie es überhaupt zur Wissenschaft, d. h. zur allgemeinen Wahrheit, kommen kann, die von der Zufälligkeit der Beobachtungen nicht abhängen darf, sondern in wirklicher Allgemeinheit gelten soll. - - - Bubner I 120 Epagogé/Aristoteles/Bubner: Epagogé entsteht aus der rhetorischen Übung des Beibringens von Beispielen. Hinführung. Nicht strenge Induktion im heutigen Sinn des Verhältnisses von Allaussagen und Einzelfällen. >Induktion, >Deduktion. Bei Aristoteles: kein vergleichbares Subsumtionsverhältnis. Vorwissen/Aristoteles: woher stammt es? Das konkrete Einzelne ist uns aus der Sinneserfahrung immer schon vertraut. Aber das Allgemeine? Vgl. >Vorwissen/Heutige Theorien. Allgemeinheit/Wissen/AristotelesVsPlaton: VsAnamnesis: auch Wissen über das Allgemeine stammt aus sinnlicher Erfahrung und eben Epagogé. Wissenschaft/Aristoteles: Prinzipien als Basis können nicht Gegenstand der Wissenschaft sein. Sie entstammen der Induktion und sind aber intuitiv zu erfassen. I 123 BaconVsAristoteles: "Novum Organon" (!620): Überdruss an scholastischem Formelkram. Hinwendung zu Empirie und Realitätssinn. "Wenn erst einmal die Menschen vom Urteil eines anderen abhängig geworden sind, (Senatoren ohne Stimmrecht) dann mehren sie die Wissenschaft nicht mehr, sie beschränken sich darauf, gewissen Schriftsteller zu rühmen..." Bacon: pro Induktion aus konkret sinnlich Gegebenem, Vs unfruchtbare Dialektik des Aristoteles, die aus Syllogismen besteht. Wissenschaft/Antike/Bubner: hat durchaus das Eigentümliche kindlicher Welterforschung an sich. Fruchtbar an Streitfragen, arm an Werken. klebt für Jahrhunderte fest. Künste/Antike/Bubner: im Gegensatz zur Wissenschaft waren sie auffallend lebendig. I 147 Wissenschaft/Aristoteles/Bubner: jede Einzelwissenschaft hat es mit Wirklichkeit zu tun, aber keine mit der Wirklichkeit an sich, sondern nur mit dem gewählten Aspekt. "Sie schneiden aus dem Seienden einen Teil heraus und betrachten ihn hinsichtlich des ihm Zukommenden." Auch die Summe der Einzelwissenschaften wird die Begrenzung nie überwinden, die in der Spezialisierung liegt. Die Frage nach der Wirklichkeit dahinter lässt sich im Umkreis des vorliegenden Wissens gar nicht stellen. >Ontologie/Aristoteles.}, note = { Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 }, file = {http://philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=427391} url = {http://philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=427391} }