@misc{Lexikon der Argumente, title = {Quotation from: Lexikon der Argumente – Begriffe - Ed. Martin Schulz, 28 Mar 2024}, author = {Cavell,Stanley}, subject = {Meinen}, note = {I 14 Meinen/Bedeutung/Cavell: Es gibt einen Unterschied zwischen der Bedeutung der von uns benutzten Worte und dem, was wir meinen, wenn wir ihnen eine Stimme geben. >Sprechen, >Implikatur. These: Unser Vermögen zu meinen, was wir sagen ist von zwei Merkmalen unserer Situation abhängig: 1. von der Alltäglichkeit, der Gewöhnlichkeit der uns zur Verfügung stehenden Ressourcen. 2. von der Tatsache, dass wir es sind, die auf diese Ressourcen zugreifen. >Konvention, >Gemeinschaft, >Verstehen. Wir schaffen es oder wir schaffen es manchmal nicht, zu meinen, was wir mit unseren Worten sagen! - - - II 168 Cavell These: Was wir normalerweise sagen und meinen, kann eine direkte und tiefgreifende Kontrolle über das haben, was wir im philosophischen Sinn sagen und meinen können. II 205 Meinen/Müssen/Cavell: Hier geht es nicht darum, die Bedeutung als das wiederzugeben, was man "meinen muss". Intension ist kein Ersatz für Intention. >Intension, >Intention. Cavell These: Dennoch ist "Wenn wir sagen, wir wüssten etwas, so implizieren wir, dass wir davon überzeugt sind" obwohl nicht analytisch, so doch notwendig wahr! >Analytisch, >a priori, >Notwendig. Wahrheit/Notwendigkeit/Cavell: Wenn Wahrheit (mit Aristoteles) heißt: von dem, was ist zu sagen, dass es ist, dann ist notwendige Wahrheit von dem, was ist, zu sagen, was es ist. ((s) Wie es getan wird). Aber es ist ein tiefliegendes Vorurteil zu meinen, dass es sich dabei um etwas Inhaltliches handelte. Es gilt nicht für alle Feststellungen, sondern für die, bei denen es um Handlungen geht, und die daher eine Regel-Beschreibung-Komplementarität aufweisen. >Wahrheit. II 207 Notwendigkeit/Sprache/Cavell: 1. Es ist vollkommen richtig, dass sich das Deutsche auch anders hätte entwickeln können. 2. Es ist kein Ausweg wenn man sagt: "Ich kann doch sagen was ich will, ich muss nicht immer die normalen Formen benutzen". >Sprachentstehung. Man will doch damit wohl nicht behaupten, dass man reden kann, ohne dass die Sprache die Möglichkeiten dazu bietet? >Sprachgebrauch, >Sprechen. II 208 Bsp Ein Bäcker könnte "freiwillig" und "automatisch" gleichbedeutend verwenden. Wenn daraus folgte, dass der Professor den Bäcker nicht mehr verstünde, dann würde der Professor auch einen anderen Professor nicht mehr verstehen! >Privatsprache. II 208 Methode/ Mates: Grewendorf/Meggle S 160): zwei Methoden: 1. Extensional: man bringt die Bedeutung eines Wortes heraus, in dem man herausfindet, was es mit anderen Fällen seiner Verwendung gemeinsam hat. >Extension. 2. Intensionale Methode: man fragt den Betreffenden "was er meint". >Intension. II 209 Sprache/Cavell: Es ist aber nicht so, dass wir immer nur durch empirischen Untersuchungen wüssten, was Wörter bedeuten. Wir könnten dann auch nicht zu Verallgemeinerungen kommen. Bsp Die Hälfte der Bevölkerung könnte "freiwillig" und "automatisch" ohne Unterschied gebrauchen, dass zeigt aber auch nicht, dass die beiden synonym gebraucht werden, sondern dass beide auf die Handlung der fraglichen Person zutreffen! II 210 Es kann nun sein, dass der Bäcker sogar darauf besteht, dass die beiden Wörter dasselbe bedeuten. Man könnte ihm dann entgegnen "Du kannst es zwar sagen, aber du kannst es nicht meinen!" "Du kannst damit nicht meinen, was du meinen würdest, wenn du die andere Formulierung gewählt hättest". Warum ist der Bäcker nicht zu seinem Argument berechtigt? >Behauptbarkeit. II 211 Zu einem Philosophen würden wir in der Situation (>Humpty Dumpty) sagen, 1. Dass er seine Ausdrucksmöglichkeiten einschränkt. 2. Dass er eine verkürzte Theorie dessen hat, was es heißt, etwas zu tun. Genauso hat der Philosoph der bei allem fragt: "analytisch oder synthetisch?" einen verkürzten Begriff von Kommunikation. >Kommunikation. II 213 Sprache/Cavell: Der Fehler liegt in der Annahme, dass der normale Gebrauch eines Wortes eine Funktion des inneren Zustands des Sprechers darstellt. Meinen/Cavell: Die falsche Annahme, dass eine Feststellung darüber, was wir meinen synthetisch sei, rührt daher, dass wir glauben, sie beschriebe die geistigen Prozesse eines Sprechers. >Mentale Zustände, >Geist, >Geistzustände. In Wirklichkeit geht es um den Sprachgebrauch. Bsp Zu einem, Kind sagen wir vielleicht: "Du weißt es nicht, du glaubst es". Dabei lernt das Kind den Wortgebrauch. II 215 Meinen/Cavell: Es gibt keine solche Tätigkeit wie Herausfinden was ich mit einem-Wort meine. Wohl aber ein Herausfinden was ein Wort bedeutet. >Spracherwerb.}, note = { Cavell I St. Cavell Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen Frankfurt 2002 Cavell I (a) Stanley Cavell "Knowing and Acknowledging" in: St. Cavell, Must We Mean What We Say?, Cambridge 1976, pp. 238-266 In Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002 Cavell I (b) Stanley Cavell "Excursus on Wittgenstein’s Vision of Language", in: St. Cavell, The Claim of Reason, Wittgenstein, Skepticism, Morality, and Tragedy, New York 1979, pp. 168-190 In Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002 Cavell I (c) Stanley Cavell "The Argument of the Ordinary, Scenes of Instruction in Wittgenstein and in Kripke", in: St. Cavell, Conditions Handsome and Unhandsome: The Constitution of Emersonian Perfectionism, Chicago 1990, pp. 64-100 In Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Davide Sparti/Espen Hammer (eds.) Frankfurt/M. 2002 Cavell II Stanley Cavell "Must we mean what we say?" in: Inquiry 1 (1958) In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 }, file = {http://philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=455918} url = {http://philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=455918} }