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Syntagma: Ein Syntagma bezieht sich auf eine sinnvolle sprachliche Einheit, die aus Wörtern besteht, die zusammen als ein einziges Element in einem Satz fungieren, wie z. B. eine Phrase oder ein Satzteil. Siehe auch Grammatik, Sätze, Teilsätze, Wörter, Wortbedeutung, Satzbedeutung, Bedeutung, Subsententiales, Syntax, Semantik.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Lyons über Syntagma – Lexikon der Argumente

I 75
Def Paradigmatisch/Linguistik/Lyons: In paradigmatischer Relation stehen zwei linguistische Einheiten zu den Einheiten, die in demselben Kontext vorkommen können.
>Kontext/Lyons
.
Def Syntagmatisch/Linguistik/Lyons: In syntagmatischer Relation stehen zwei linguistische Einheiten zu denen, die gleichzeitig mit ihnen in demselben Kontext vorkommen. ((s) Wörter anderer grammatischer Funktion Bsp Adjektiv, Nomen, Verb stehen in syntagmatischer Relation zueinander).
Syntagma: Einheit aus mehreren Wörtern Bsp Prädikat = Verb + Nomen, Bsp Subjekt = Artikel + Nomen.
I 76
Syntagmatisch/paradigmatisch: Verschiedene Relationen können syntagmatisch oder paradigmatisch sein, je nachdem ob „mögliches Vorkommen“ auf sinnvolle Kontexte beschränkt ist, oder auf bestimmte Äußerungssituationen beschränkt ist.
>Akzeptierbarkeit/Lyons, >Zulässigkeit.
Inhalt/Bedeutung/Grammatik/Semantik/Lyons: die Unterscheidung syntagmatisch/paradigmatisch erlaubt uns, zwischen grammatischen und sinnvollen Sätzen zu unterscheiden, ohne von „semantischen“ Einheiten (Bedeutung) zu sprechen.
I 76
Syntagmatisch/paradigmatisch/Lyons: Es ist sinnlos, linguistische Einheiten losgelöst von den syntagmatischen und paradigmatischen Beziehungen zu betrachten.
I 77
Strukturalismus: Dies ist eine Formulierung des strukturalistischen Prinzips, dass jede linguistische Einheit innerhalb eines Systems von Beziehungen einen bestimmten Platz einnimmt.
Man kann nicht zuerst die Elemente und dann die möglichen Kombinationen festlegen. Die Elemente werden bestimmt, indem man gleichzeitig ihre syntagmatischen und paradigmatischen Beziehungen berücksichtigt.
I 82
Syntagmatisch/Länge/Linguistik/Lyons: Wenn eine Menge von Einheiten danach, wie sie sich aus Elementen „niedrigerer“ Ebenen zusammensetzt, charakterisiert werden soll, gilt folgende Regel:
Länge: Die Länge auf der höheren Ebene gemessen durch die Anzahl von Elementen in syntagmatischer Relation innerhalb des Komplexes in dem sie stehen, ist umgekehrt proportional zur Anzahl von Elementen innerhalb des Komplexes, die in einem paradigmatischen Kontrastverhältnis stehen.
Bsp
1. System: zwei Elemente: 0,1
2. System: acht Elemente: 0,1,2,3,4,5,6,7.
Alle Kombinationen seien erlaubt.
Wenn nun innerhalb des ersten (binären) Systems acht „phonologische“ Wörter zu unterscheiden sind, wird jedes mindestens drei Elemente lang sein: 000,001,010,011,100,110,111
((s) Das System hat nur zwei Ausdruckselemente, d.h. Laute oder (hier) Schriftzeichen, es gibt aber verschiedene Möglichkeiten der Zusammensetzung. 1. Ebene: Zeichen, 2. Ebene: resultierende Formen).
Zweites System: hier wird jedes der acht möglichen Vorkommnisse mit einem einzigen Zeichen widergegeben.
Bsp 65 Wörter sollen widergegeben werden: dann sind im binären System mindestens sechs Elemente nötig, im Achtersystem Komplexe von mindestens zwei Elementen.
Allgemein: logische Form: N = p1 x p2 x ...x pm. m: Anzahl der paradigmatischen Kontrastpositionen für die Elemente der niedrigeren Ebene, p1: Anzahl der Elemente mit paradigmatischem Kontrastverhältnis in der ersten Position...
Das setzt weder voraus, dass dieselben Elemente in allen Positionen vorkommen können,
I 83
noch dass die Anzahl in allen Positionen dieselbe ist.
Allgemeiner:

2 x 2 x 2 = 8, 2 x 2 x 2 x 2 = 16 usw. Und

8 = 8, 8 x 8 = 64, 8 x 8 x 8 = 512 usw.

Das zeigt den Zusammenhang zwischen paradigmatischem Kontrast und syntagmatischer Länge auf.
>Terminologie/Lyons.
Die Mindestlänge unserer binären Wörter ist dreimal so groß wie die unserer oktalen Wörter.
Semantik: Wir werden später auf das allgemeine Prinzip, dass Unterscheidungen entweder syntagmatisch oder paradigmatisch getroffen werden können, zurückkommen.
Def Länge/Lyons: „Länge“ ist hier durch die Anzahl der paradigmatischen Kontrastpositionen in einem syntagmatischen Komplex definiert.
I 174
Def Syntagma/Linguistik/Lyons: Ein Syntagma ist eine Wortfolge, die einem einzelnen Wort grammatisch gleichwertig ist und kein eigenes Subjekt oder Prädikat hat.
Dagegen:
Teilsatz: Ein Teilsatz hat Subjekt und Prädikat.
>Teilsätze, >Subjekt, >Prädikat.
Moderne Grammatik/Lyons: Die moderne Grammatik hat über Syntagmen und Teilsätze nicht viel zu sagen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995

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