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Systemtheorie: Die Systemtheorie ist ein interdisziplinärer Rahmen, der die Wechselwirkungen und Beziehungen zwischen Komponenten innerhalb eines komplexen Ganzen untersucht. Sie untersucht, wie die Teile zusammenwirken, und zielt darauf ab, das Verhalten, die Struktur und die Dynamik verschiedener Systeme in der Natur, der Gesellschaft und in Organisationen zu verstehen. Siehe auch Systeme, N. Luhmann, T. Parsons, Umwelt, Codierung, Doppelte Kontingenz, Kommunikationsmedien, Strukturelle Kopplung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Joseph Weizenbaum über Systemtheorie – Lexikon der Argumente

I 322
Systemtheorie/Forrester/Weizenbaum: J. W. Forrester vom MIT, der geistige Vater der „kybernetischen Systemtheorie“ bemerkte vor einem US-Kongresskomitee (J. W. Forrester(1)): These: Das menschlichen Denken ist nicht geeignet, das Verhalten sozialer Systeme zu erklären.
>Kybernetik
, >Verhalten, >Erklärung.
WeizenbaumVsForrester: Er behauptet also, die Art und Weise, wie Plato, Spinoza, Hume, Mill, Gandi und viele andere über soziale Systeme nachgedacht haben, der Methode der Systemanalyse unterlegen seien. Laut Forrester besteht das Problem darin, dass das menschliche Denken auf Denkmodellen beruht.
Forrester: Ein Denkmodell ist unklar. Es ist unvollständig. Es ist ungenau formuliert. Außerdem verändert sich ein Denkmodell in einem Individuum mit der Zeit und sogar im Ablauf einer Unterhaltung… Die Ziele sind unterschiedlich und bleiben unausgesprochen.
I 324
Forrester/Weizenbaum: Forrester behauptet, bei Computersystemen sei im Gegensatz zu sozialen Systemen die Unsicherheit völlig beseitigt. Es gäbe aber einige Verhaltensweisen, die „erwünschter“ als andere sind. Wie werden sie ermöglicht?
Forrester: Sie sind wohl nur möglich, wenn wir über ein richtiges Verständnis der Theorie dynamischer Systeme verfügen und bereit sind, uns der Selbstdisziplin zu unterziehen und die Zwänge zu ertragen, die die erwünschte Verhaltensweise begleiten müssen.
WeizenbaumVsForrester/WeizenbaumVsSkinner/WeizenbaumVsSimon: In dem Zusammenhang, in dem Forrester die Ausdrücke „System“ und „dynamisch“ gebraucht, ist der einzige Weg zur Gewinnung jenes Verständnisses, das allein zu „erwünschten Verhaltensweisen“ führt, die Methode einer „wissenschaftlichen Analyse“ nach Forrester (oder Skinner oder der General Problem Solver, >A. Newell, >H. A. Simon, >Behaviorismus.
I 325
WeizenbaumVsForrester: Für Forrester besteht die Welt buchstäblich aus lauter Rückkopplungsschleifen.
I 327
Bedeutung/Systemtheorie/WeizenbaumVsForrester: An den von uns untersuchten Systemen hat sich eindeutig gezeigt, dass Bedeutung völlig in Funktion transformiert worden ist.
>Verhalten, >Gesellschaft, >Handlungen, vgl. >Anomaler Monismus.

1. J. W. Forrester Testimony before the Subcommitee on Urban Growth oft he Committe on Banking and Currency oft he United states House of representatives, given in Washington, D.C., Oct. 7, 1971, 91. Congress, 2nd Session, Part III, p 205-265.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Weizenbaum I
Joseph Weizenbaum
Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft Frankfurt/M. 1978

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