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Texte: Ein Text ist ein geschriebenes oder gedrucktes Stück sprachbasierter Kommunikation, das von einzelnen Wörtern bis zu längeren Passagen oder Dokumenten reicht und Informationen, Ideen oder Geschichten vermittelt. Siehe auch Sprache, Schrift, Information, Kommunikation, Bedeutung, Wörter, Wortbedeutung, Satzbau, Literatur, Kultur, Kulturelle Überlieferung._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Wilhelm Dilthey über Texte – Lexikon der Argumente
Gadamer I 245 Text/Hermeneutik/Geschichte/Dilthey/Gadamer: Während Schleiermachers Hermeneutik auf einer künstlichen methodischen Abstraktion beruht, die ein universales Werkzeug des Geistes herzustellen strebte, aber mit Hilfe dieses Werkzeuges die Heilskraft des christlichen Glaubens zur Sprache bringen wollte, war für Diltheys Grundlegung der Geisteswissenschaften die Hermeneutik mehr als ein Mittel. Sie ist das universale Medium des geschichtlichen Bewusstseins, für das es keine andere Wahrheitserkenntnis mehr gibt als die, Ausdruck und im Ausdruck Leben zu verstehen. Alles in der Geschichte ist verständlich. Denn alles ist Text. »Wie die Buchstaben eines Wortes haben Leben und Geschichte einen Sinn«.(1) So wird von Dilthey am Ende die Erforschung der geschichtlichen Vergangenheit als Entzifferung und nicht als geschichtliche Erfahrung gedacht. GadamerVsDilthey: Es ist unbezweifelbar, dass damit dem Ziele der historischen Schule nicht Genüge geschah. Die romantische Hermeneutik und die philologische Methode, auf der sie sich erhebt, reichen als Basis der Historie nicht aus; Gadamer I 246 ebenso wenig genügt Diltheys den Naturwissenschaften entlehnter Begriff des induktiven Verfahrens. Geschichtliche Erfahrung, wie er sie im Grunde meint, ist nicht ein Verfahren und hat nicht die Anonymität einer Methode. Gadamer: [Dilthey kam] die romantische Hermeneutik insofern entgegen, als sie (...) das geschichtliche Wesen der Erfahrung selber gar nicht beachtete. Sie setzte voraus, dass der Gegenstand des Verstehens der zu entziffernde und in seinem Sinne zu erfassende Text ist. So ist jede Begegnung mit einem Text für sie eine Selbstbegegnung des Geistes. Jeder Text ist fremd genug, daß er eine Aufgebe stellt, und doch vertraut genug, dass ihre grundsätzliche Lösbarkeit auch dann feststeht, wenn man nichts anderes von einem Text weiß, als dass er Text, Schrift, Geist ist. 1. Dilthey, Ges. Schriften VII, 291_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Dilth I W. Dilthey Gesammelte Schriften, Bd.1, Einleitung in die Geisteswissenschaften Göttingen 1990 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |