Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Gleichgewichtszustand: In der Physik ist das Gleichgewicht ein Zustand, in dem die auf ein Objekt oder System wirkenden Kräfte ausgeglichen sind. Das bedeutet, dass die Nettokraft gleich Null ist und das Objekt oder System nicht beschleunigt wird. Der Begriff hilft zu verstehen, wie sich Objekte und Systeme bewegen und verhalten. Er wird auch in der Technik, Chemie und Wirtschaft verwendet.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Rawls über Gleichgewicht – Lexikon der Argumente

I 456
Gleichgewicht/Rawls: Ich verwende den Begriff des Gleichgewichts intuitiv(1).
Der Begriff der Stabilität, den ich dazu verwende, ist eigentlich einer der Quasi-Stabilität: wenn ein Gleichgewicht stabil ist, kehren alle Variablen nach einer Störung zu ihrem Gleichgewicht zurück. Bei der Quasistabilität sind es nur einige.(2)
Quasi-stabile Gesellschaft: Eine quasi-stabile Gesellschaft ist eine wohlgeordnete Gesellschaft, die quasistabil ist in Bezug auf ihre Institutionen und den Gerechtigkeitssinn ihre Bürger. Wenn Institutionen durch gewisse Umstände nicht länger als gerecht zu betrachten sind, sollten sie beispielsweise so reformiert werden können, wie die Situation es erfordert, und die Gerechtigkeit ist wieder hergestellt.
>Gerechtigkeit/Rawls
.
I 457
Drei Bedingungen müssen für eine Gesellschaft im Gleichgewicht erfüllt sein:
1. Das System ist zu identifizieren und innere und äußere Kräfte müssen unterschieden werden können.
2. Verschiedene Zustände des Systems und ihre charakteristischen Züge sind zu identifizieren.
3. Die Gesetze, die die verschiedenen Zustände verbinden, sind zu spezifizieren.
Je nach Beschaffenheit haben einige Systeme keinen Gleichgewichtszustand, andere haben viele.
I 458
Gerechtigkeitssinn: Der Gerechtigkeitssinn der Bürger in einer Gesellschaft spielt eine entscheidende Rolle.
Moralisches Lernen/Tradition: Wir können zwei Hauptströmungen unterscheiden:
1. Die eine stammt von Hume bis Sidgwick und ist heue in sozialen Lerntheorien wiederzufinden. These: fehlende soziale Motive werden durch Lernen hinzugewonnen.
>D. Hume, >H. Sidgwick.
Eine Variante dieser These geht davon aus, dass moralische Standards vor jeglichem Verstehen erworben werden.
>Moral, >Emotivismus.
I 459
2. Die zweite traditionelle These stammt von Rousseau und Kant, sie ist rationalistisch und wird manchmal von J. St. Mill und neuerdings von J. Piaget vertreten: Moralisches Lernen ist demnach nicht so sehr eine Frage des Füllens von Lücken als vielmehr eine freie Entwicklung unserer angeborenen und intellektuellen Fähigkeiten nach natürlicher Veranlagung.
>Moral/Rousseau, >Moral/Kant, >Moral/Mill, >Moral/Piaget, >Angeborenes.
Siehe Fußnoten 3-7.

1. Siehe hierzu W.R. Ashby, Design for a Brain, 2. Ed. (London, 1960), Kap. 2-4, 19-29.
2. Siehe hierzu Harvey Leibenstein, Economic Backwardness and Economic Growth, (New York, 1957), S. 18.
3. Siehe J.-J. Rousseau, Emile (London, 1908) insb. S. 46-66 (in Buch II), 172-196 (in Buch. IV).
4. Siehe auch Kant, The Critique of Practical Reason, Pt. II, The Methodology of Pure Practical Reason.
5. Siehe auch J. Piaget, The Moral Judgment oft he Child (London, 1932).
6. Siehe auch Lawrence Kohlberg, „The Development of Moral Thought“, Vita Humana, Bd. 6 (1963).
7. Für VsPiaget siehe: M. L. Hoffman, „Moral Development“ (1970) S. 264-275, und für VsKohlberg: S. 276-281.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rawl I
J. Rawls
A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z