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Sozialisierung: Sozialisierung bezieht sich auf den Prozess, durch den sich Individuen die Verhaltensweisen, Überzeugungen und Werte ihrer Gesellschaft oder Kultur aneignen und so in die Lage versetzt werden, sich als Mitglieder der sozialen Gemeinschaft zu sehen. Siehe auch Verhalten, Gruppenverhalten, Intersubjektivität, Gesellschaft, Gemeinschaft, Kultur, Zivilisation, Werte.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jürgen Habermas über Sozialisation – Lexikon der Argumente

Habermas IV 65
Sozialisation/Subjektivität/Mead/Habermas: Mead erklärt die Herausbildung der Identität aus dem Prozess der Vergesellschaftung des heranwachsenden Kindes so, dass es lernt, Handlungsnormen zu befolgen und immer weitere Rollen zu übernehmen. Der Heranwachsende kann mit einem kommunikativen Akt erst dann auf etwas in der sozialen Welt Bezug nehmen, wenn...
Habermas V 66
...er weiß, wie man eine normenkonforme Einstellung einnimmt und sein Handeln an normativen Geltungsansprüchen orientiert.
>G.H. Mead
, >Adoleszenz/Mead, >Entwicklungsphasen/Psychologie.
IV 136
Sozialisation/Sprache/Habermas: In der grammatischen Rede sind die illokutionären Bestandteile mit den propositionalen und expressiven so zusammengefügt, dass sich illokutionäre Kräfte mit allen Sprechhandlungen verbinden.
>Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte.
Daran kann man sich klarmachen, was es bedeutet, wenn die sakral begründeten Institutionen nicht nur lenkend, präformierend und präjudizierend durch Verständigungsprozesse hindurchgreifen, sondern über die intersubjektive Anerkennung der mit Sprechhandlungen erhobenen Geltungsansprüche. Den Sprechakten wächst damit eine eigenständige, von bestehenden normativen Kontexten unabhängige illokutionäre Kraft zu.
Die Autorität des Heiligen, die hinter den Institutionen steht, gilt nicht mehr per se. Sie wird vielmehr von den Begründungsleistungen der religiösen Weltbilder abhängig. Das kulturelle Wissen übernimmt, indem es in die Situationsdeutungen (...) eingeht, Funktionen der Handlungskoordinierung.
>Weltbilder, >Religion/Habermas.
IV 143
In dem Maße, wie sich die Sprache als Prinzip der Vergesellschaftung durchsetzt, konvergieren die Bedingungen der Sozialität mit Bedingungen der kommunikativ hergestellten Intersubjektivität. Da die Autorität des Heiligen in die bindende Kraft normativer Geltungsansprüche, die allein diskursiv eingelöst werden können überführt wird, wird der Begriff der Sollgeltung von empirischen Beimengungen gereinigt. Die Gültigkeit einer Norm bedeutet am Ende nur noch, dass diese von allen Betroffenen mit guten Gründen akzeptiert werden könnte.
>Normen, >Geltungsansprüche.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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