Philosophie Lexikon der Argumente

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Moderne: Die Moderne ist eine philosophische, künstlerische und literarische Bewegung, die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert als Reaktion auf traditionelle Formen und Werte entstand.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Max Horkheimer über Moderne – Lexikon der Argumente

Habermas III 464
Moderne/Horkheimer/Habermas: Die Moderne ist für Horkheimer dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe Entzauberung, mit der Religion und Metaphysik die Stufe des mythisch-magischen Denkens überwunden hatten, die rationalisierten Weltbilder selbst in ihrem Kern, nämlich in der Glaubwürdigkeit der theologischen und der ontologisch-kosmologischen Prinzipien erschüttert hat.
>Entzauberung
.
Das durch Lehre vermittelte religiös-metaphysische Wissen erstarrt zum Dogma, Offenbarung und überlieferte Weisheit verwandeln sich in bloße Tradition, Überzeugung wird zum subjektiven Fürwahrhalten.
>Wissen, >Wahrheit.
Weltbilder/Horkheimer: Die Denkform des Weltbilds selbst wird obsolet, Heilswissen und Weltweisheit lösen sich in subjektivierte Glaubensmächte auf. Nun erst können Phänomene wie Glaubensfanatismus (Fanatismus) und Bildungstraditionalismus auftreten, und zwar als Begleiterscheinungen des Protestantismus auf der einen, des Humanismus auf der anderen Seite.
>Protestantismus, >Weltbilder, >Humanismus.
Habermas III 465
Bildung/Horkheimer/Habermas: In der Moderne spaltet sich Bildungswissen von der modernen Philosophie ab, die sich zugleich als Opponent und Erbe der Religion mit Wissenschaft zweideutig identifiziert und vorübergehend ins Wissenschaftssystem rettet. Dieses Bildungswissen wird primär dadurch gerechtfertigt, dass es Traditionen fortsetzt.
>Bildung, >Kulturelle Überlieferung.
Problem: Die Schwierigkeit des Bildungstraditionalismus besteht darin, dass er seine eigene Grundlage kaschieren muss. Denn nur diejenigen Traditionen müssen überhaupt beschworen werden, die nicht durch gute Gründe beglaubigt sind. (1)
>Kulturelle Werte, >Kultur, vgl. >Kulturrelativismus.

1.M. Horkheimer, Zur Kritik der instrumentellen Vernunft, Frankfurt 1967, S.32.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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