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Konfuzianismus: Der Konfuzianismus ist ein philosophisches und ethisches System, das auf den Lehren des Konfuzius beruht und moralische Werte, Familientreue, Respekt vor Älteren und soziale Harmonie betont. Es hat seinen Ursprung im alten China und hat die ostasiatischen Kulturen und Gesellschaften stark beeinflusst.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Max Weber über Konfuzianismus – Lexikon der Argumente

Habermas III 290
Konfuzianismus/Taoismus/Weber/Habermas: Max Weber bewertet in seiner Studie über die Wirtschaftsethik der Weltreligionen den Konfuzianismus und den Taoismus allein unter dem Gesichtspunkt der ethischen Rationalisierung. Daher gelangt er zu seiner bekannten (und kontroversen) Einschätzung des geringen Rationalisierungspotentials dieser Weltbilder.
>Rationalisierung
, >Weltbilder, >Religion, >Religiöser Glaube.
Weber: „Die innere Voraussetzung dieser Ethik der unbedingten Weltbejahung und Weltanpassung war der ungebrochene Fortbestand rein magischer Religiosität, von der Stellung des Kaisers angefangen, der mit seiner persönlichen Qualifikation für das Wohlverhalten der Geister, den Eintritt von Regen (…) verantwortlich war, bis zu dem (…) Kult der Ahnengeister (…).“(1)
J. NeedhamVsWeber/Habermas: Dank der bahnbrechenden Untersuchungen von J. Needham (2) ist inzwischen bekannt, dass die Chinesen zwischen dem 1. Jahrhundert v. Chr. Und dem 15. Jahrhundert n. Chr. in der Entwicklung des theoretischen Wissens und seiner Nutzung für praktische Bedürfnisse offenbar erfolgreicher gewesen sind als der Westen. Erst in der Renaissance übernimmt Europa auf diesem Gebiet eindeutig die Führung.
>Renaissance, vgl. >Westlicher Rationalismus.
Konfuzianismus/Needham: Der Konfuzianismus enthält Grundzüge eines rationalisierungsfähigen Weltbilds. Mit dem Begriff einer konkreten Weltordnung wird die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen systematisch erfasst und auf Prinzipien bezogen. Es fehlen allerdings die dominierenden Erlösungsmotive, die den Dualismus zwischen der Erscheinungswelt und weltüberschreitenden Prinzipien verschärfen.
>Prinzipien, >Erscheinung.
III 292
Die chinesische Bildungsschicht konnte sich nicht wie die griechischen Philosophen auf ein von der Praxis abgehobenes, der Kontemplation gewidmetes, „akademisches“ Leben, auf einen bios theoretikos stützen.
Vgl. >Philosophie der Antike.
HabermasVsNeedham: Ich vermute, dass die chinesischen Traditionen in ein anderes Licht gerückt würden, wenn sie nicht primär unter Gesichtspunkten der Ethik sondern der Theorie mit den klassischen griechischen Traditionen verglichen würden. Jedenfalls geht es hier nicht wie bei gesinnungsethischen Erlösungsreligionen um Heilswege, sondern um Wege der Weltvergewisserung.
Vgl. >Gesinnungsethik.

1. M. Weber, Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. I Tübingen, 1963, S. 515.
2. J. Needham, Wissenschaftlicher Universalismus, Frankfurt 1977.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Weber I
M. Weber
Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus München 2013

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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