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Straßennutzungsgebühr: Bei der Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren werden Fahrzeugbenutzer für die Nutzung von Straßen zahlungspflichtig, in der Regel auf der Grundlage von Faktoren wie zurückgelegter Strecke, Tageszeit oder Verkehrsüberlastung. Dieser Ansatz zielt darauf ab, den Verkehrsfluss zu steuern, Staus zu reduzieren und eine effizientere Nutzung der Straßen zu fördern, indem die Gebühren entsprechend der Nachfrage variiert werden und Alternativen wie öffentliche Verkehrsmittel gefördert werden. Siehe auch Verkehrspolitik._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Wirtschaftstheorien über Straßennutzungsgebühr - Lexikon der Argumente
Mause I 466f Straßennutzungsgebühr/road pricing/Wirtschaftstheorien: Ein mikroökonomisches Grundprinzip ist, dass jede relative Preisänderung Auswirkungen auf die Konsumentscheidungen einzelwirtschaftlicher Akteure hat und Substitutionsprozesse auslöst. Muss ein Verkehrsteilnehmer also für die Nutzung eines Straßenabschnitts in einem stauanfälligen Zeitraum (z. B. Feierabendverkehr) zusätzlich zu seinen Zeit- und Betriebskosten eine Gebühr bezahlen, besteht der Anreiz, auf einen alternativen Zeitpunkt, eine alternative Route oder ein alternatives Verkehrsmittel auszuweichen. Die optimale Höhe dieser zusätzlichen Gebühr entspricht genau den zusätzlichen Kosten für alle anderen Verkehrsteilnehmer, die jeder weitere Verkehrsteilnehmer auf einem übernutzten Straßenabschnitt verursacht (vgl. Yan und Lam 1996, S. 319) (1) Bei der Maut geht es nicht um die Rivalität im Konsum, sondern das Problem der Nicht-Ausschließbarkeit. >Externalitäten. Da eine Maut das Preisverhältnis zwischen verschiedenen Straßenabschnitten bzw. Verkehrsmitteln verändert, können Substitutionsprozesse für überlastete Straßenabschnitte ausgelöst werden. Mause I 467 Probleme: 1. Die monetäre Bewertung der Zeitkosten der Verkehrsteilnehmer, 2. Komplexe Interdependenzen innerhalt des Verkehrsnetzes. Das führt dazu, dass die theoretisch beste Lösung (first-best) praktisch nicht umgesetzt werden kann und nur eine Annäherung (second-best) erreicht werden kann. (vgl. Samll und Verhoef 2007, S. 137) (2). Wert: kann in zwei Aspekte aufgeteilt werden: a) Wert der Fahrzeitverminderung, b) Wert der Verlässlichkeit (reliability) in Bezug auf die gebrauchte Zeit. (Carrion und Levinson, 2012, S. 721. (3)) Mause I 12360 Straßennutzungsgebühr/Maut: kann man als eine Produktdifferenzierung ansehen. Der Konsument fragt sich, wie viel er für eine komfortablere Produktvariante zu zahlen bereit ist. (vgl. Small & Yan, 2001, S. 311). >Präferenz. Mause I 468 Wohlfahrtssteigerung: Mautgebühren können zu einer Wohlfahrtssteigerung führen und sind daher aus ökonomischer Sicht zu befürworten. Problem: durch die Einführung entstehen Umverteilungseffekte. Sofern die Einnahmen der Gebühr nicht innerhalb der Verkehrsteilnehmer umverteilt werden, sondern an den Staat fließen, gibt es (…) „Verlierer“ durch die Einführung einer Straßennutzungsgebühr. 1. Yan, Hai, und William H. K. Lam. 1996. Optimal road tolls under conditions of queueing and congestion. Transportation Research Part A: Policy and Practice 30 (5): 319– 332. 2. Small, Kenneth A., und Erik T. Verhoef..The economics of urban transportation. London/ New York 2007. 3. Carrion, Carlos, und David Levinson. 2012. Value of travel time reliability: A review of current evidence. Transportation Research Part A: Policy and Practice 46 (4): 720– 741._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Wirtschaftstheorien
Mause I Karsten Mause Christian Müller Klaus Schubert, Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018 |