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Gerechtigkeit: Gerechtigkeit kann als die faire und unparteiische Behandlung aller Menschen verstanden werden. Sie wird oft mit dem Gesetz in Verbindung gebracht. Einige Schlüsselelemente sind Fairness, Gleichheit, Verhältnismäßigkeit und Verantwortlichkeit. Siehe auch Recht, Rechte, Gleichheit, Unparteilichkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Albert Camus über Gerechtigkeit – Lexikon der Argumente

Brocker I 329
Gerechtigkeit/Camus: Wenn der revoltierende Mensch gegen ungerechte Verhältnisse und deren ideologische Verbrämungen aufbegehrt, kommt es ihm darauf an, die Welt zu verändern, allerdings nicht um jeden Preis und gleich universell. Camus bringt seine Position auf die knappe Formel: »Für uns alle kann heute nur eine einzige Parole gelten: in nichts nachgeben, was die Gerechtigkeit betrifft, und auf nichts verzichten, was die Freiheit angeht« (1).
Brocker I 324
Camus: Das revoltierende Individuum weiß darum, dass es eine absolute Gerechtigkeit nicht gibt. »Die Revolte zielt jedoch nur auf das Relative ab und kann nur eine gewisse Würde im Verein mit einer relativen Gerechtigkeit versprechen« (2). Gerechtigkeit kann weder schlicht allgemein noch absolut bestimmt werden. Vielmehr realisiert sie sich immer vor Ort, im Einzelfall, im Ereignis. Jedenfalls schließen sich absolute Gerechtigkeit und absolute Freiheit gegenseitig aus.
>Freiheit
, >Individualismus, >Ungerechtigkeit, >Ungleichheit.

1. Albert Camus, »Brot und Freiheit. Ansprache vom 10. Mai 1953 an der Arbeitsbörse von St-Etienne«, in: ders., Verteidigung der Freiheit. Politische Essays, Reinbek 1968, 47-56. S. 52
2. Albert Camus, L’Homme révolté, Paris 1951. Dt.: Albert Camus, Der Mensch in der Revolte. Essays, Reinbek 1969 (zuerst 1953), S. 235.

Hans-Martin Schönherr-Mann, „Albert Camus, Der Mensch in der Revolte (1951)“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Camus, Albert

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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