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Gewerkschaften: Gewerkschaften sind Organisationen, die von Arbeitnehmern gegründet wurden, um sich gemeinsam für bessere Löhne, Arbeitsbedingungen und Leistungen einzusetzen. Siehe auch Arbeit, Wirtschaft, Gesellschaft, Politik.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Mancur Olson über Gewerkschaften – Lexikon der Argumente

Brocker I 482
Gewerkschaften/Olson: Frage: warum wachsen einige Gewerkschaften, während andere dies nicht tun? Einige Gewerkschaften für den Status einer Zwangsgewerkschaft, um ihr Mitgliederproblem in den Griff zu bekommen. Dieser Status ist für Nicht-Mitglieder mit der Konsequenz verbunden, dass diese in gewerkschaftlich erfassten Gebieten Berufsverbot haben. Jedoch gelingt dies nicht allen Gewerkschaften. Alternativ setzen andere Gewerkschaften auch positive selektive Anreize, Bsp verschiedene Arten von Versicherungen für Mitglieder. (1)
I 483
Olson: Es besteht damit ein Widerspruch zwischen der äußerst geringen Beteiligung in den Gewerkschaften und der überwältigenden Zustimmung der Arbeiter zu Maßnahmen, die sie zwingen, eine Gewerkschaft zu unterstützen« (2). Jedes Gruppenmitglied wünscht sich, dass alle anderen Gruppenmitglieder gewerkschaftlich organisiert sind, und gleichzeitig ist es für den Einzelnen rational, selbst kein Mitglied zu sein oder gewerkschaftlichen Veranstaltungen fernzubleiben. Wegen der Nicht-Ausschließbarkeit (Siehe Soziale Güter/Olson
) stellen die Erfolge der Gewerkschaften für den Einzelnen keinen Eintrittsgrund oder Anlass für Engagement dar.
Brocker I 484
Klassen/Gewerkschaften/Olson: Zwar haben die Angehörigen der jeweiligen Klassen gemeinsame Interessen, aber das bedeutet nicht, dass jeder Einzelne auch motiviert wäre, seinen individuellen Beitrag zu leisten.
Trittbrettfahrerproblem: wenn die Einzelnen, die eine Klasse bilden, rational handeln, wird es nicht zu klassenorientiertem Handeln kommen«. (3) Dies gilt für die Arbeiter, die sich in Gewerkschaften zusammenschließen, um für die Erhöhung ihrer Löhne zu kämpfen. Es gilt aber auch für die Klasse der Arbeiter insgesamt, die ein Interesse daran hat, die Spaltung der Gesellschaft in Klassen zu überwinden. Siehe Marxismus/Olson.


1. Mancur Olson, The Logic of Collective Action: Public Goods and the Theory of Groups, Cambridge, Mass. 1965. Dt.: Mancur Olson, Die Logik des kollektiven Handelns: Kollektivgüter und die Theorie der Gruppen, Tübingen 1998 (zuerst 1968)., S. 71.
2. Ebenda S. 85
3. Ebenda S. 104

Johannes Marx, „Mancur Olson, Die Logik des kollektiven Handelns“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconOlson I
Mancur Olson
The logic of collective action: Public goods and the theory of groups Cambridge 1965

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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