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Persönlichkeit: In der Psychologie versteht man unter Persönlichkeit die dauerhaften Muster von Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen, die einen Menschen einzigartig machen. Sie wird von der Genetik, der Umwelt und den Lebenserfahrungen beeinflusst. Siehe auch Charakterzüge, Identität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Entwicklungspsychologie über Persönlichkeit - Lexikon der Argumente

Corr I 198
Persönlichkeit/Entwicklungspsychologie/Donnellan/Robins siehe auch >Charakterzüge/Entwicklungspsychologie
, >Fünf-Faktoren-Modell/Entwicklungspsychologie.
Es scheint, dass Eigenschaften nach einem Alter von dreißig Jahren immer stabiler werden, aber nie den Punkt erreichen, an dem keine Veränderung mehr stattfindet, d.h. egal wie alt eine Person ist, ist es möglich, dass sein/ihr Stand im Verhältnis zu anderen im Laufe der Zeit schwanken kann. Zweitens widersprechen sie der Behauptung, dass die Persönlichkeit in der Kindheit nur eine minimale (wenn überhaupt) Stabilität aufweist (z.B. Lewis 2001(1)). So gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass individuelle Unterschiede bei Kindern keine flüchtigen Eigenschaften sind, sondern ein spürbares Maß an Stabilität aufweisen. Es scheint aber auch der Fall zu sein, dass die unterschiedliche Stabilität über die gesamte Lebensdauer für alle Big Five-Merkmale zunimmt.
Corr I 199
Eine zentrale Botschaft der zeitgenössischen Arbeit in der Persönlichkeitsentwicklung ist, dass Stabilität und Veränderung aus komplizierten Transaktionen zwischen Personen und Situationen resultieren. Daher sind starke Formen des Situationalismus (die Ansicht, dass das Verhalten weitgehend von externen Faktoren bestimmt wird) und des Dispositionalismus (die Ansicht, dass das Verhalten weitgehend von internen Faktoren bestimmt wird) aus einer Entwicklungsperspektive schwer zu vereinbaren, in der Persönlichkeitsmerkmale und -situationen als zunehmend voneinander abhängig angesehen werden.
Vgl. >Situationen/Psychologische Theorien, >Dispositionen/Allport, >Dispositionen/Asendorpf.
Situationen: Erstens, Charakterzüge "ziehen" oder lösen bestimmte Reaktionen aus dem sozialen Umfeld aus, die die Kontinuität der Persönlichkeit fördern können. Zweitens prägen Charakterzüge, wie Menschen soziale Situationen interpretieren. Drittens spielen Einzelpersonen eine aktive Rolle bei der Auswahl und Manipulation ihrer eigenen sozialen Erfahrungen. Infolgedessen scheint es, als ob viele Lebenserfahrungen die Persönlichkeitsmerkmale akzentuieren und verstärken, die zum Teil für die jeweiligen Umweltanregungen verantwortlich waren. Dies ist bekannt als das korrespondierende Prinzip der Persönlichkeitsentwicklung (Caspi, Roberts und Shiner 2005(2); Roberts Wood und Caspi 2008(3)).
>Psychische Entwicklung, >Charakterzüge.
"Wendepunkte"/Persönlichkeitsänderungen: Veränderungen in den Eventualitäten sind ein Grund, warum Wissenschaftler vorgeschlagen haben, dass Verhaltensänderungen mit "Wendepunkten" im Lebenslauf verbunden sind (z.B. Laub und Sampson 2003)(4). Das heißt, Ereignisse wie Heirat, Elternschaft oder Militärdienst bringen den Einzelnen in ein eingeschränkteres und streng überwachtes Umfeld mit neuen, deutlichen Belohnungs- und Bestrafungsstrukturen.
>Strafen, >Reinforcement sensivity.

1. Lewis, M. 2001. Issues in the study of personality development, Psychological Inquiry 12: 67–83
2. Caspi, A., Roberts, B. W. and Shiner, R. L. 2005. Personality development: stability and change, Annual Review of Psychology 56: 453–84
3. Roberts, B. W., Wood, D. and Caspi, A. 2008. The development of personality traits in adulthood, in O. P. John, R. W. Robins and L. A. Pervin (eds.), Handbook of personality: theory and research, (3rd edn, pp. 375–98). New York: Guilford Press
4. Laub, J. H. and Sampson, R. J. 2003. Shared beginnings, divergent lives: delinquent boys to age 70. Cambridge, MA: Harvard University Press

M. Brent Donnellan and Richard W. Robins, “The development of personality across the lifespan”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Entwicklungspsychologie

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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