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Ähnlichkeit: Ähnlichkeit ist die Übereinstimmung einer oder mehrerer - aber nicht aller - Eigenschaften zweier oder mehrerer Gegenstände. Siehe auch Identität, Gleichheit, Eigenschaften, Prädikate, Prädikation, Zuschreibung, Identifikation, Beschreibung, Beschreibungsebenen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

N. Goodman über Ähnlichkeit – Lexikon der Argumente

I 95
Ähnlichkeit/Goodman: Während wir offensichtlich ein Ähnlichkeitsmaß für Größen haben, haben wir keins für Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit verschiedener Gestalten.
III 15f
Selbstähnlichkeit/Repräsentation/Goodman: Ein Gegenstand ist sich selbst in höchstem Maße ähnlich, repräsentiert sich jedoch selten selbst. Ähnlichkeit ist, anders als Repräsentation, reflexiv. Ein Gemälde des Schlosses Marlborough von Constable ist jedem anderen Bild ähnlicher, als dem Schloss und doch repräsentiert es das Schloss und nicht ein anderes Bild, nicht einmal die getreueste Kopie.
>Repräsentation
, >Fälschung.
III 42ff
Der vorgeschlagene Maßstab für Realismus besteht in der Wahrscheinlichkeit der Verwechslung von Repräsentation mit Repräsentiertem. Dies ist ein wichtiger Fortschritt gegenüber der Abbildtheorie. Wenn die Wahrscheinlichkeit der Verwechslung = 1 ist, dann haben wir keine Repräsentation mehr, dann haben wir Identität. Selbst bei einem 'trompe l’oeuil' steigt die Wahrscheinlichkeit selten über Null an, denn ein Bild als Bild sehen, schließt aus, es fälschlich für etwas anderes zu halten. (> Fälschung).
III 43f
Bsp Eine Kopie, die in Negativfarben gemalt ist: Das zweite Bild liefert genau dasselbe Maß an Information. Der Informationsertrag ist kein Maß für Realismus. Realismus ist relativ.
IV 150
Wir wissen häufig, was ein Bild repräsentiert, ohne zu wissen, (oder uns darum zu kümmern) ob es seinem Sujet ähnlich ist. Bsp Wir wissen nicht, ob Bilder der Kreuzigung dem tatsächlichen Ablauf ähnlich sehen. Nichtsdestoweniger können wir natürlich sagen, was diese Bilder repräsentieren.
IV 151
Jedes Ding hat viele Ansichten. Deshalb bedeutet die Behauptung, dass ein Bild wie sein Sujet aussieht, nicht, dass eine bestimmte Beziehung zwischen den beiden spezifiziert wird.
IV 152
Röntgen- oder Nebelkammerphotographien haben ebenfalls keine Ähnlichkeit mit sichtbaren Aspekten ihrer Sujets.
IV 163
Selbst wenn ein Bild eine klar erkennbare Ähnlichkeit mit seinem Sujet aufweist, sind wir nicht immer in der Lage, diese Ähnlichkeit wahrzunehmen, wenn wir nicht wissen, wonach wir Ausschau halten sollen.
Das Wissen, wie man ein Bild anschauen soll, ist nötig, um die Weisen zu erkennen, in denen es seinem Sujet ähnelt. Ähnlichkeit als Basis für pikturale Repräsentation abzulehnen bedeutet nicht, dass alles ein Bild von allem anderen sein kann.
Falsch: Dass komparative Ähnlichkeit eine vorausgehende Konstante ist, die als Maßstab für Realismus kandidiert.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

G IV
N. Goodman
Catherine Z. Elgin
Revisionen Frankfurt 1989

Goodman I
N. Goodman
Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984

Goodman II
N. Goodman
Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988

Goodman III
N. Goodman
Sprachen der Kunst Frankfurt 1997

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