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Bezeichnen: das Versehen eines Gegenstands mit einem Zeichen, das die Lokalisierung innerhalb einer Ordnung erlaubt, im Gegensatz zu einer Benennung mit einem Namen. Siehe auch Benennen, Designation, Denotation, Individuation, Identifikation, Spezifikation._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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W.V.O. Quine über Bezeichnen – Lexikon der Argumente
I 257 Unbestimmte Termini bezeichnen keine Gegenstände! Ein unbestimmter singulärer Term muss daher in rein bezeichnender Position stehen: Bsp "Der Steuerprüfer sucht jemand". Hier ist die Position bezeichnend. "Jemand" ist nicht bezeichnend. "Rein bezeichnend" ist eindeutig (Ersetzbarkeit der Identität). Nicht: "Tullius war ein Römer" ist trochäisch. - > propositionale Einstellungen/Quine. - Ausdruck in Anführungszeichen ist nicht rein bezeichnend, sondern mehrdeutiger Bezug, jede Wahrheitsfunktion ist bezeichnungsdurchsichtig. Wörter bezeichnen, Sätze hingegen nicht! (Keine singulären Termini!). >Singuläre Termini/Quine. Dennoch hat ein Satz Bedeutung: nämlich den durch Einklammerung des Satzes gebildete singuläre Term! (Keine Proposition!). Proposition ist hier: Vervollständigung des entsprechenden Satzes zu einem zeitlosen Satz. Zeitloser Satz: Bsp "Die Tür ist offen": welche Tür? bezeichnet nichts. I 413f Gegenstand: ist das, was singuläre Termini bezeichnen, benennen, als Werte annehmen. (Aber singuläre Termini sind eliminiert! Bsp "Schimmer", nicht aber: "Schimmrigkeit".) >Gegenstand/Quine. - - - II 61 ff Benennen: geschieht durch Namen oder singulären Term. Bezeichnen: geschieht durch Prädikat. Beides ist eine Bezugnahme, nicht Bedeutung. Verschiedene Kennzeichnungen können dasselbe benennen, aber verschiedene Bedeutung haben. >Benennen/Quine. - - - VII (a) 10ff Singulärer Term/Quine: Ein singulärer Term muss nicht bezeichnen. Darin besteht die Kluft zwischen Bedeutung und Bezeichnung. >Bedeutung/Quine. - - - VII (h) 140 Rein bezeichnende Position/Quine: Bsp "Giorgione hieß so wegen seiner Größe". "So" ist nicht rein bezeichnend. Richtig wäre: "Giorgione hieß Giorgione wegen ...". Dann ist einsetzbar: "Barbarelli hieß Giorgione wegen...". Fehlende Ersetzbarkeit signalisiert eine nicht-rein-bezeichnende Position. Man könnte sagen: die folgenden Vorkommnisse seien nichtbezeichnend: "9" und "Abendstern" bzw. "Zahl der Planeten", aber darum geht es nicht! Es geht darum, dass die Substitution wahre Sätze zu falschen macht._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |