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Ereignis: Änderung eines Zustands. Das Ereignis selbst hat keine Dauer, da sonst der Anfang und das Ende des Ereignisses ihre eigene Dauer haben müssten bzw. Anfang und Ende eines Ereignisses ihrerseits selbständige Ereignisse wären. Siehe auch Anfang, Regress, Prozess, Flux, Veränderung, Wechsel, Zustand.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

D. Lewis über Ereignisse – Lexikon der Argumente

V 56
Ereignis/Lewis: Ein Ereignis kann aus Teilen bestehen, so können große von kleinen Verletzungen von Naturgesetzen durch die Anzahl der Teile komplexer Ereignisse unterschieden werden, nicht durch "viele Gesetze", weil immer unendlich viele Gesetze verletzt werden, wenn ein einziges verletzt ist
bzw. immer nur ein fundamentales Gesetz verletzt.
V 166
Ereignis: Ereignissen korrespondieren immer >Propositionen
. Daher können wir hier Propositionen gebrauchen. Bsp O(e) sagt dass Ereignis e existiert (vorkommt), das die Kennzeichnung in einer Menge von möglichen Welten (MöWe) erfüllt ist. Die Proposition ist aber nicht identisch mit dem Ereignis. Problem: Wenn kein anderes Ereignis als e die Kennzeichnung erfüllen könnte, brauchte man starre Kennzeichnungen. Die gibt es fast nie, Bsp "Tod des Sokrates" ist nicht-starr! Lösung: Es geht gar nicht um einen Satz F(e), der in allen und nur den Welten wahr ist, in denen e sich ereignet. Lösung: Wir brauchen nur Propositionen, die in unserer Sprache Ausdrücke haben mögen, aber nicht unbedingt haben müssen. Wenn nicht zwei Ereignisse in genau denselben Welten vorkommen, heißt das, dass es keine absolut notwendigen Verbindungen zwischen einzelnen Ereignissen gibt. Dann können wir aber eine 1:1-Verbindung zwischen Ereignissen und Propositionen haben. Kontrafaktische Abhängigkeit zwischen Ereignissen ist dann einfach eine zwischen Propositionen. Die kontrafaktische Abhängigkeit zwischen Propositionen entspricht der kausalen zwischen Ereignissen.
Kausale Abhängigkeit/Lewis: Die kausale Abhängigkeit schließen wir dann aus der kontrafaktischen Abhängigkeit von Propositionen. Die Abhängigkeit besteht in der Wahrheit von kontrafaktischen Konditionalen.
>Kontrafaktisches Konditional/Lewis.
V 196
Def Ereignis: Ein Ereignis besteht in größeren oder kleineren Klassen möglicher raumzeitlicher Regionen. Sie sind mehr oder weniger stark verbunden durch Ähnlichkeit.
>Ähnlichkeit, >Mögliche Welten.
V 240
Ereignis/Lewis: Bsp kein Ereignis: Eine schnell konvergierende mathematische Folge ist keine schnelle Entität. Die Benennung ist letztlich uninteressant. Wahrscheinlichkeits-Theorie: ihre "Ereignisse" sind Propositionen oder manchmal Eigenschaften. Eine Theorie die unbegrenzte Boolesche Operationen zulässt, kann zu unechten Ereignissen führen.
V 243
Def Ereignis: Ein Ereignis ist eine Eigenschaft einer Raumzeit-Region. Sie ist immer kontingent. Kein Ereignis kommt in jeder möglichen Welt vor. Ein Ereignis passiert in genau einer (ganzen) Region. Bsp verstreute Region: Sport-Meisterschaften. Bsp jährliches Ereignis: kein Ereignis. Ein Ereignis wiederholt sich nicht und kommt auch nicht in verschiedenen Raumzeit-Regionen vor. Die Region des Ereignisses ist die mereologische Summe der Regionen, in denen es sich ereignet. Jedem Ereignis korrespondiert eine Eigenschaft von Regionen. Eine solche Eigenschaft gehört zu genau einer Region jeder möglichen Welt, wo das Ereignis passiert. Eigenschaft: Eine Eigenschaft ist hier einfach eine Klasse.
V 245
Ereignis: Zwei Ereignisse können in derselben Region (Raumzeit-Region) passieren. Bsp Die Präsenz eines Elektrons in einem elektrischen Feld kann seine Beschleunigung verursachen. Dabei muss es möglich sein, dass das eine ohne das andere vorkommt - auch wenn einige Naturgesetze dabei verletzt werden. Für je zwei Ereignisse gibt es eine Region in einer möglichen Welt, wo das eine sich ereignet, aber nicht das andere ((s) Unabhängigkeit). Zwei Ereignisse müssen nie notwendig zusammen vorkommen. Es gibt kaum Bedingungen für Ereignishaftigkeit.
Vielleicht:
1. Regionen sind Individuen, die Teile von möglichen Welten sind.
2. Keine Region ist Teil verschiedener möglicher Welten. ((s) Ähnlich wie > Montague.
V 258
Ereignis/Mereologie/Teil/Teilereignis/Wesen/Lewis: Ein Ereignis kann Teil eines anderen sein. Bsp Die Bewegung des linken Fußes ist Teil des Gehens.
Def wesentlicher Teil/Ereignis: e ist wesentlicher Teil von f gdw. f in einer Region vorkommt, dann notwendig auch e in einer Subregion, die in der Region eingeschlossen ist (Implikation eines Ereignisses), aber nicht notwendig: Ereignisse müssen ihre raumzeitlichen Teile nicht notwendig haben. Bsp Das Gehen könnte aus weniger Schritten bestehen.
V 259
Teil/Ganzes/Ereignis: schreiben von "rry"/"Larry": Dies ist eine kontrafaktische Abhängigkeit, aber nicht Ursache/Wirkung. Sie stehen nicht in kausaler Abhängigkeit. Dennoch kann "rry" kausal abhängig sein vom Schreiben von "La", aber nicht von "Larr" (Überlappen). Das Ganze ist nicht Ursache der Teile.
V 260
Ereignis/Mereologie/Lewis: These: Ereignisse haben eine einfachere Mereologie als z.B. Stühle. Eine Summe von Stühlen ist selbst kein Stuhl, aber eine Konferenz kann eine Summe von Sitzungen sein.
>Mereologie/Lewis.
Bsp Krieg ist die mereologische Summe von Schlachten. Ereignis/Lewis: Ein Ereignis soll als Ursache und Wirkung dienen. Teilereignis: Bei einem Teilereignis ist die Kausalität manchmal schwer festzustellen. Problem: Kann ein Teilereignis für eine Teilregion festzustellen sein, in der es geschieht? In einfachen Fällen: ja.
V 261
Nicht-Ereignis/Nichtereignis/Kausalgeschichte/Lewis: Nichtereignisse sind nicht als etwas Isoliertes festzustellen. Sie können nicht Ursache sein.
Konstanz: ist nicht immer ein Nicht-Ereignis! Konstanzen werden in der Kausalerklärung gebraucht.
>Kausalerklärung/Lewis.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

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