Philosophie Lexikon der Argumente

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Extension, Philosophie: Der durch einen Ausdruck benannte Gegenstand, z.B. der Planet Venus als materieller Körper im Gegensatz zu der Weise, in der dieser Gegenstand herausgegriffen wird. Dagegen Intension die Weise, in der der Gegenstand gegeben ist oder dargestellt wird, z.B. Morgenstern oder Abendstern. Siehe auch Intensionen, Identität, Identitätsbedingungen, Referenz, Bedeutung, Behauptbarkeitsbedingungen, Propositionale Einstellungen, Opazität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

W.V.O. Quine über Extension – Lexikon der Argumente

Graeser I 60
Extension/Quine/Graeser: wenn Junggeselle und unverheirateter Mann koextensiv sind, wieso sind sie dann nicht bloß zufällig empirisch (kontingent)? Es ist nicht sicher, ob es eine Sache der Bedeutung ist. >Bedeutung/Quine
.
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Lauener XI 175
Referenz/Extension/singulärer Term/allgemeiner Term/Follesdal/Lauener: singuläre Termini haben eine Referenz. Allgemeine Termini und Sätze haben eine Extension. >Singuläre Termini/Quine; >Allgemeine Termini/Quine; >Essentialismus/Quine; >Referenz/Quine.
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XII 51
Prädikat/koextensiv/extensionsgleich/Koextensivität/Synonymie/Quine: koextensive Prädikate: >Koextension/Quine.
Bsp: ein gleichseitiges/gleichwinkliges Dreieck.
Bsp: ein federloser Zweibeiner/ ein vernunftbegabtes Lebewesen: Es war nie klar, wann man hier sagen soll, die Prädikate hätten dieselbe Bedeutung.
Extension: (hier = Referenz) ist sicher.
Bedeutung: die Intension: ist unsicher. >Bedeutung/Quine.
Übersetzungsunbestimmtheit: hier: ist quer zu Extension/Intension.
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VII (b) 21
Extension/Bedeutung/Quine: Bsp: "Lebewesen mit Herz" und "Lebewesen mit Nieren": (allgemeiner Term): Haben gleiche Extension, aber unterschiedliche Bedeutung.
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VII (e) 89
Extensionalitätsprinzip/Quine: >Extensionalität/Quine.

P1 ((x ‹ y) › ((y ‹ x) › (x = y)))

d.h. eine Klasse ist durch ihre Elemente determiniert.
((s) Wenn x und y Teilmengen voneinander sind, dann sind sie gleich).
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VII (f) 115
Allgemeiner Term/Prädikat/Quine: Prädikate sind keine Namen von Klassen. Das heißt nicht, dass es nicht oft Klassen gibt, die mit Prädikaten verbunden sind, ohne von ihnen benannt zu werden. >Prädikate/Quine.
Bsp: wenn wir von der Extension eines allgemeinen Terms oder eines Prädikats sprechen:
Die Klasse aller Dinge, von denen das Prädikat wahr ist.
So appelliert die Theorie der Gültigkeit an Klassen, aber die individuellen Aussagen, die von Schemata der Quantorenlogik (quantificational theory) repräsentiert werden, nicht. Bsp:

(Ex)(x ist ein Hund. x ist weiß)

involviert selbst keinen Appell an eine abstrakte Extension eines Prädikats.
VII (f) 116
Wahrheitswerte/Extension/Quine: sogar die Gültigkeit (validity) und die Extension von Prädikaten können eliminiert werden! Dies kann durch Wahrheitswerttabellen (Wahrheitstafeln) geschehen. >Gültigkeit/Quine; >Wahrheitswerttabellen/Quine.
Zu einer extensionalen Behandlung des Nominalismus siehe VII 118. > Nominalismus.
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IX 1
Extensionalitätsgesetz: besagt, dass Klassen identisch sind, wenn ihre Elemente gleich sind. Das gilt nicht für Attribute. >Attribute/Quine.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Grae I
A. Graeser
Positionen der Gegenwartsphilosophie. München 2002

Q XI
H. Lauener
Willard Van Orman Quine München 1982

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