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Fiktion: eine kontrafaktische Annahme oder Geschichte. In der Philosophie geht es dabei um die Frage, inwieweit fiktionalen Aussagen ein Wahrheitswert zugeschrieben werden kann. Siehe auch Idealisierung, Als ob, >Wahrheit, Tatsache, Kontrafaktisches, Theorie, Theoretische Entitäten, Existenz, Ontologie._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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D. Lewis über Fiktionen – Lexikon der Argumente
IV 261 Fiktion/Wahrheit/Lewis: (Meinongsche Sicht): Bsp Man kann schon sagen, dass Holmes und Nixon zur gleichen Kategorie (Mensch) gehören, anders als Bsp Intelligenzen aus Dampf. Bsp Ansammlung: Ein großer Chor in einer Geschichte: Wir sollten nicht sagen, dass seine Mitglieder nicht existieren, weil wir ihre Zahl nicht angeben können - und zwar weil wir schon etwas wahres über den Chor sagen können. IV 265 Wahrheit/Fiktion/Lewis: Bsp Holmes-Geschichten wären wahr in möglichen Welten, in denen sich das entsprechende ereignet. Schwieriges Problem: Holmes und Watson könnten vertauscht sein. Problem: Den "Plot" einer Holmes-Geschichte zu erfassen (um das Irrelevante auszuschließen). Kripke: Wenn zufällig in der wirklichen Welt (der aktualen Welt) jemand Holmes gliche, würde "Holmes" dennoch nicht auf diesen referieren. IV 265 Fiktion/Lewis: Fiktion ist nicht eine abstrakte Satzmenge, sondern eher eine Handlung des Erzählens. Diese ist verschieden bei verschiedenen Gelegenheiten und könnte gleichzeitig 2 verschiedene Fiktionen bringen: a) harmlos für Kinder und b) explosiv für Eingeweihte. Die Welt die wir betrachten sollten, ist die, in der die Geschichte erzählt wird, aber als bekannte Tatsache statt als Fiktion. > Bsp Don Quichote/Pierre Menard: nicht kopiert, sondern ein anderes Mal erzählt. ((s) Vgl. José Luis Borges, Der Don Quichote des Pierre Menard. Pierre Menard hat hundert Jahre nach Cervantes einen Roman geschrieben, den er Don Quichote nennt und der Cervantes' Buch bis ins letzte Zeichen gleicht.) IV 267 Fiktion/Name/Lewis: So wie der Name in der Fiktion gebraucht wird, ist er nicht starr. Er hängt mehr von Kennzeichnungen ab. IV 269 Wahrheit/Fiktion/kontrafaktisches Konditional/Lewis: Wir sollten Fiktionen als >kontrafaktisches Konditional lesen. Def Wahrheit/Fiktion: These: Ein irrealer Bedingungssatz (kontrafaktisches Konditional) der Form "Wenn φ, dann wäre es der Fall dass y" ist nicht-trivial wahr, dann und nur dann, wenn eine mögliche Welt, in der beide wahr sind, sich weniger von unserer wirklichen Welt unterscheidet, als jede mögliche Welt, in der φ wahr ist und y nicht wahr ist (das Hinterglied nicht wahr ist). >Ähnlichkeitsmetrik. ((s) Die wirkliche Welt als drittes Element, als Bezugspunkt zur Ähnlichkeitsmessung zwischen möglichen Welten.) Absurde Frage: Welche Blutgruppe hatte Holmes? Lösung: Bündel von möglichen Welten: "die Welten von Holmes". Alles hängt davon ab, welche mögliche Welt unsere wirkliche Welt ist. IV 272 Wahrheit in Fiktion sollte nicht von unseren Annahmen über den Hintergrund abhängen, sonst würde diese Wahrheit sich ständig ändern. Lösung: Der entscheidende Hintergrund ist der, der von der Gemeinschaft zur Zeit der Entstehung der Fiktion geteilt wurde._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |