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Fremdpsychisches, Philosophie: Im Zusammenhang mit dem Fremdpsychischen geht es um die Frage, inwieweit Erlebnisse und Gedanken Anderer für uns erkennbar sind. Siehe auch Privilegierter Zugang, Erste Person, Bewusstsein, Wahrnehmung, Qualia, Perspektive, Objektivität, Subjektivität, Vertausche Spektren, Theory of Mind._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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R. Carnap über Fremdpsychisches – Lexikon der Argumente
VI 186 Fremdpsychisches/Zuschreibung/Behaviorismus/Carnap: 1. Die Zuschreibung von Verhalten geschieht in Bezug auf den Leib, es wird nicht der Seele zugeschrieben. 2. Die zugeschriebenen Zustände sind eigenpsychische! Nicht Erlebnisse des Anderen. - Die ganze Erlebnisreihe des anderen Menschen besteht in nichts anderem als einer Umordnung meiner Erlebnisse und ihrer Bestandteile. >Erlebnisse. VI 187 Es gibt nichts Fremdpsychisches ohne Leib. VI 70/71 Kennzeichen/Merkmal/Definition/Konstitution/Carnap: Problem: Bsp Fremdpsychisches: das Verhalten ist ja nicht dasselbe wie das Fremdpsychische selbst! Realismus: das zornige Verhalten ist nicht selbst der Zorn. >Beschreibungsebenen. Lösung/Carnap: Man kann aber alle wissenschaftlichen (nicht metaphysischen) Aussagen über F unter Beibehaltung des logischen Wertes (Wahrheitswertes) umformen in Aussagen über K. Dann sind F und K logisch identisch. VI 72 Eine Bedeutung für K, die nicht mit F übereinstimmte, könnte wissenschaftlich gar nicht angegeben werden! (viele Autoren VsCarnap). Carnap: das hängt zusammen mit der Leibnizschen Identität. VI 78/79 Fremdpsychisches/Carnap: jeder psychische Vorgang, wenn er als fremdpsychischer auftritt, ist prinzipiell erkennbar (am Verhalten) oder erfragbar). Also kann jede Aussage umgeformt werden in eine Aussage über die entsprechenden Merkmale. Daraus folgt, dass alle psychischen Gegenstände auf physische Gegenstände (Ausdrucksbewegungen, Verhalten) zurückführbar sind. VI 192 Intersubjektivität/Fremdpsychisches/Zuschreibung/Carnap: Durch die Angaben des Anderen erfahre ich nicht nur den Sachverhalt, sondern auch, dass er dem Anderen bekannt ist. VI 193 Konstitution: Auf keiner Stufe kommt durch die Angaben (Verhalten) des Anderen etwas Neues in das System hinein. Es gibt nur eine Umordnung der gegebenen Elemente. >Verhalten. ((s) Sonst wäre das Verhalten unverständlich). VI 194 Bei der ganzen Zuschreibung wird niemals die eigenpsychische Basis verlassen. Das Konstitutionssystem des Anderen zweigt auf einer hohen Stufe ab. VI 194 Fremdpsychisches/Welt/Zuschreibung/Carnap: zwischen meiner Welt und der Welt des Anderen besteht eine gewisse Analogie, sein Konstitutionssystem ist nur ein Teil meines eigenen! ((s) Weil ich nur meine Erlebnisse zuschreiben kann.) Siehe auch Selbstzuschreibung/Chisholm. VI 233 Fremdpsychisches/Carnap: Dem Anderen wird Fremdpsychisches als Eigenpsychisches zugeschrieben. >Zuschreibung._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Ca I R. Carnap Die alte und die neue Logik In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Ca II R. Carnap Philosophie als logische Syntax In Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993 Ca IV R. Carnap Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992 Ca IX Rudolf Carnap Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Ca VI R. Carnap Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998 CA VII = PiS R. Carnap Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Ca VIII (= PiS) R. Carnap Über einige Begriffe der Pragmatik In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 |