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Gebrauchstheorie, Sprachphilosophie: der Ausdruck wurde gebildet im Anschluss an eine These von L. Wittgenstein in seinen Philosophischen Untersuchungen, § 43. "Man kann für eine große Klasse von Fällen der Benützung des Wortes "Bedeutung" - wenn auch nicht für alle Fälle seiner Benützung - dieses Wort so erklären "Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache". Diese These gilt für Wörter und kann nicht auf ganze Sätze ausgedehnt werden. Siehe auch Gebrauch, Wortbedeutung, Satzbedeutung, Spracherwerb, Bedeutungstheorie, Referenz._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Robert Brandom über Gebrauchstheorie – Lexikon der Argumente
I 169ff Regel/Sellars/Brandom: unsere Urteile, dass A B hervorbringt, werde ich als Ausdruck einer Regel für den Gebrauch von "A" und "B" deuten. >Gebrauch. I 490 DummettVsGebrauchstheorie: wenn es gar keine Schlüsselidee in Bezug auf Bedeutung gibt, dann unklar, was die Bedeutung eines Worts im Unterschied zu der eines Satzes sein soll. - Dummett: Schlüsselidee: das Verstehen eines Worts braucht nur im Verstehen seines Beitrags zum Satz zu bestehen - Kraft: pragmatische Signifikanz, sententialer Gehalt. - Sinn: semantischer Gehalt, subsententialer (!) Gehalt - Brandom: nach dieser Analogie werden die Sätze durch performative Signifikanz so in Äquivalenz-Klassen eingeteilt, dass die Kraft bei Substitution erhalten bleibt. >Subsententiales, >Gehalt, >Verstehen. II 43f Gebrauchstheorie/Realismus/Brandom: unser Gebrauch solcher Begriffe wie Elektron hängt nicht nur von unseren Dispositionen zu inferentiellen Billigungen ab, sondern auch davon, was es "mit der Welt auf sich hat". - Gebrauch ist nicht beschränkt auf Billigung von Inferenzen. - Ob Inferenzen richtig sind, hängt davon ab, was "wirklich daraus folgt". - Gehalte sind wie sie sind, weil wir Begriffe so gebrauchen wie wir sie gebrauchen, nicht weil wir glauben, dass sie sind. - Damit wird nicht bestritten, dass Begriffe eine repräsentationale Dimension haben. II 246 Kontoführung/Brandom: vervollständigt die Gebrauchstheorie - sie beinhaltet nicht, dass alle Spieler die Disposition haben, die sie haben sollten. >Intentionen, >Absicht, >Dispositionen._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |