Philosophie Lexikon der Argumente

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Glauben, Philosophie: Einstellung des Fürwahrhaltens eines Satzes. Im Gegensatz zu religiösem Glauben ist der Glaube im Sinn einer Überzeugung an die Einschätzung von Wahrscheinlichkeiten gebunden. Siehe auch Überzeugung, Religiöser Glaube, Propositionale Einstellungen, Intensionen, Wahrscheinlichkeit, Glaubensgrade.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

A. Prior über Glauben – Lexikon der Argumente

Cresswell II 146
Glauben/Prior/Cresswell: These: Glauben sollte nicht als Prädikat eines Dass-Satzes angesehen werden, sondern statt dessen "glaubt, dass" als syntaktische Einheit, die direkt auf einen Satz angewendet wird.
Vgl. >Dass-Sätze
, >Prädikate, >Überzeugungen, >Gedankenobjekte, >Glaubensobjekte.
- - -
Prior I 6f
Glauben/Prior: Es gibt keinen adäquaten Zugang ohne eine Unterscheidung zwischen Geistzustand des Glaubens und dem, was geglaubt wird (Zustand/Inhalt).
>Glaubenszustand/Perry, >Geistzustand.
Prior: Bei falschem Glauben: statt nichtexistierendem Gegenstand: Zuschreibung: Bsp Othello schreibt Desdemona Untreue zu.
>Zuschreibung, >Prädikation, >Nichtexistenz.
PriorVsRussell: Problem: Darüber steht abstrakte Treue.
>Abstrakte Gegenstände, >Abstraktheit.
Bei Falschheit müsste die Glaubensrelation dann noch eine zusätzliche Stelle (zur wahren Tatsache) haben.
>Relationstheorie.
I 11
Falscher Glaube/Russell: Falsche Tatsachen schlagen beim Wahrmachen fehl.
>Tatsachen, >Wahrmachen.
Montague: Falsche Tatsachen zeigen in die falsche Richtung.
>R. Montague.
PriorVsMontague: das gilt nicht für einen neutralen Beobachter.
>Intentionalität, >Denken.
I 27
Glauben/Prior: Glauben ist keine Relation - Bsp ...dass nichts perfekt ist: hier gibt es keinen Gegenstand als Objekt.
>Allgemeinheit, >Verallgemeinerung.
I 53
Glaubensfunktion/Prior: Bsp X glaubt, dass... Das ist nicht identisch bei identischen Propositionen: ...Junggeselle.../...unverheirateter Mann... - (Wobei man meinen kann, dass die Propositionen selbst identisch sind).
>Gedanken, >Propositionen.
I 81
Glauben/Prior: Man muss nicht zu recht glauben, dass man etwas glaubt - man kann auch gleichzeitig p und nicht-p glauben. - Man kann etwas Widersprüchliches glauben - Bsp Angst haben, dass Gott einen für seinen Unglauben straft. - Man kann herausfinden, dass man gar nicht geglaubt hat, was man zu glauben glaubte. - Wenn jemand glaubt was er sagt, wenn er sagt, dass er fälschlicherweise glaubt, dass es regnet, dann muss dieser Glaube nicht irrtümlich sein!
>Irrtum, >Täuschung, >Falschheit, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
Keine Glaubenslogik ist notwendig, Propositionalkalkül (Aussagenlogik) ist hinreichend.
>Glaubenslogik , >Epistemische Logik, >Aussagenlogik, >Hinreichendes.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003

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