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Gültigkeit, Logik: Hier geht es darum, ob eine Aussagenform beim Einsetzen verschiedener Werte anstelle der Variablen immer wahr ist. Die Gültigkeit ist hier eine Eigenschaft der Form von Aussagen. Ein Schluss ist gültig, wenn aus falschen Prämissen keine wahre Konklusion folgt. Ein System ist gültig, wenn nur logische Wahrheiten beweisbar sind. Durch Erweiterung eines Systems können mehr Aussagen gültig werden. In der Modelltheorie wird die außersprachliche Wirklichkeit relevant durch die Berücksichtigung des Gegenstandsbereichs für die Prüfung auf Gültigkeit. Siehe auch Wahrheit, Richtigkeit, Korrektheit, Systeme, Modelle, Modelltheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Logik-Texte über Gültigkeit - Lexikon der Argumente

IV 41
Gültigkeit/W.Salmon: betrifft Argumente (= Gruppen von Aussagen), nicht einzelne Aussagen.
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I 25
Menne: Wir werden uns der Gesetze anhand von Erfahrung bewusst, aber das bedeutet eben nicht, dass ihre Gültigkeit auf Erfahrung beruht.
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Aussagenlogik:
II 100
Gültigkeit von Schlüssen der Aussagenlogik: Bedingungen:
1. Die Gültigkeit des Schlusses ist abhängig vom mehrfachen Vorkommen bestimmter (Teil-) Aussagen.
II 101
2. Die Gültigkeit ist abhängig von bestimmten in ihm vorkommenden Junktoren.
3. Die Gültigkeit ist unabhängig vom Sinn der (Teil-) Aussagen.
II 102
Def Wahrheitstransfer/HH: positiv: die Wahrheit der Prämissen garantiert die Wahrheit der Konklusion.
4. Die Gültigkeit des Schlusses verlangt Wahrheitstransfer, d.h. dass niemals eine wahre Prämissenkonjunktion zusammen mit einer falschen Konklusion auftritt.
>Wahrheitstransfer,
>Wahrheitserhalt.

Prädikatenlogik:
II 229
Adäquatheitsbedingungen
1. Die Gültigkeit des Schlusses ist abhängig vom mehrfachen Vorkommen von Prädikaten (die sich auf den gleichen Individuenbereich beziehen) und evtl Iogischen Konstanten (aus demselben Individuenbereich).
II 230
2. Die Gültigkeit ist abhängig von den vorkommenden Quantoren und evtl Junktoren.
3. Die Gültigkeit ist unabhängig vom Sinn.
4. Die Gültigkeit verlangt Wahrheitstransfer.
>Verknüpfung, >Sinn, >Quantor, >Logische Konstante, >Adäquatheit.
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Re III 71
Gültigkeit/Read: Probleme:
Vsklassische Logik: Der klassischen Logik gelingt es nicht, diejenigen Folgerungen als gültig einzuschließen, deren Richtigkeit auf den Verknüpfungen zwischen nicht logischen Ausdrücken beruht. Wenn ein Objekt rund ist, dann folgt, dass es nicht quadratisch ist. Aber diese Folgerung ist nicht gültig dank der Form, sondern dank des Inhalts.

Logisches Universum: Wie groß auch immer es ist, man kann Folgerungen finden, deren Ungültigkeit sich nur zeigt, indem man einen größeren universalen Definitionsbereich betrachtet.
((s) Für Probleme im Zusammenhang mit der Einführung neuer Verknüpfungen: siehe >tonk.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Texte zur Logik
Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988
HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998
Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997
Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983
Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001

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