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Inferentialismus: (von Inferenz, Schlussfolgerung) die Auffassung, dass die Bedeutungen bzw. Inhalte unserer Ausdrücke aus Schlussfolgerungen gewonnen werden, im Gegensatz zu der These, dass Bedeutungen aus Erfahrungen stammen müssen. Siehe auch Hyperinferentialismus, Rationalismus, Empirismus, Fundierung, Repräsentation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Robert Brandom über Inferentialismus – Lexikon der Argumente

I 205
Inferentialismus/BrandomVs: folgende Spielarten: 1. Gehalt nur als Repräsentation aufgefasst - 2. Güte der Inferenz nur formal - 3. Rationalität nur Instrumente (Zweck-Mittel-Begründen).
Brandom: These: pro starker Inferentialismus, VsHyperinferentialismus: nach dem die inferentielle Gliederung stets für den Gehalt hinreichend ist.
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II 45
Inferentialismus/Brandom: Def schwacher Inferentialismus: Inferentielle Gliederung stellt ein notwendiges Element zur Abgrenzung des Begrifflichen dar.
Def starker Inferentialismus: Eine weit gefasste inferentielle Gliederung ist hinreichend, um den begrifflichen Gehalt zu erklären.
Def Hyperinferentialismus : eine eng verstandene inferentielle Gliederung ist hinreichend - Def weit: (Berücksichtigung der Umstände, nicht nur Subjekt). - These: Hier wird ein starker Inferentialismus vertreten - näher am Holismus als am Atomismus. Vgl. >Holismus
, >Atomismus.
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Newen I 165
VsBrandom/Newen/Schrenk:
A. Wie kann der Inferentialismus die Kompositionalität erklären? - Er ist auf ganze Sätze festgelegt, weil zwischen diesen Inferenzen bestehen.
Lösung/Brandom: Unterscheidung singulärer Term/Prädikat. >Singuläre Termini/Brandom, >Prädikate/Brandom.
B. Wie erklärt er Referenz und Wahrheit?
I 166
ad B: Referenz/Brandom: Bildung von Äquivalenzklassen von Sätzen, deren Position im Netz von Inferenzen erhalten bleibt, wenn Terme durch koreferentielle Terme ausgetauscht werden. - Wahrheit/Brandom: Brandom biegt die Definition so um, dass Wahrheit den Folgerungsbegriff charakterisiert. - Dazu betrachtet er die Stellung von Sätzen, die mit "Es ist wahr" beginnen, in unserem Netz von Inferenzen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

New II
Albert Newen
Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005

Newen I
Albert Newen
Markus Schrenk
Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008

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