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Intensionen: Bezugsgegenstände, die sich aus einer sprachlichen Beschreibung ergeben, im Gegensatz zu den materiellen Gegenständen (den Extensionen), die davon abweichen können, sei es durch Ungenauigkeiten, sei es durch Verwendung indexikalischer Ausdrücke. Beispiele für Intensionen sind Die älteste Person im Raum, Der Gewinner, Johns Lieblingszitat, Wer die Geschwindigkeit übertritt. Siehe auch Morgenstern/Abendstern, Extensionalität, Extension.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

G. Frege über Intensionen – Lexikon der Argumente

II 45
Intension/Extension/Frege: Zusammenhang: Der >Gedanke
ist nicht die Bedeutung (= der Bezug) des Satzes, sondern der Inhalt. ((s) Die Ausdrücke "Intension" und "Extension" stammen von Carnap und wurden von Frege selbst nicht gebraucht).
Sinn/Frege: Der Sinn entspricht der Intension (Weise des Gegenseins). >Gegebenheitsweise.
Die Extension ist der Gegenstand. >Extension, >Gegenstand.
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Dummett I 18
Def "Sinn" eines Ausdrucks/Frege: Der "Sinn" eines AUsdrucks ist eben die Weise, in der sein Bezug gegeben ist.
Daher müssen wir zunächst den Begriff des Bezugs haben. Verfügen wir nun aber über den Begriff des Bezugs vor dem des Sinns, können wir nicht behaupten, dass der Bezug eine Eigenschaft des Sinnes sei, sondern nur eine Eigenschaft des Ausdrucks!
Deutlich wird das in den Grundgesetzen(1), wo Frege die Interpretation seines Symbolismus durch Festsetzungen, die jedem Ausdruck seinen jeweiligen Bezug vorschreiben, bestimmt. Zusammengenommen bestimmen diese Festsetzungen für jede Formel, unter welchen Bedingungen sie den Wert wahr hat. Vom Sinn soll erst später die Rede sein. Demnach wären die Festsetzungen unverständlich, wenn der Begriff des Bezugs eines Ausdrucks abgeleitet wäre.
I 18
Den Sinn erklärt Frege dann später dadurch, dass er sich auf die Festsetzungen beruft, die den Bezug regulieren. >Referenz, >Fregescher Sinn.
Dummett I 48
Referenz/Frege: Die Referenz ist die Theorie des Bezugs vor Theorie des "Sinns". "Sinn" bestimmt den Bezug. Husserl: Bezug ist gleich "Sinn".
Der Sinn bestimmt den Bezug (die "Bedeutung") und zwar in dem starken Sinn, dass es - die Sachverhalte in der Welt vorausgesetzt - der einem Ausdruck faktisch zukommende Sinn ist, der erklärt, wodurch ihm seine faktische "Bedeutung" (Bezug) gegeben wird. (Nicht nur Evans' "schwacher" Sinn, dass keine zwei Ausdrücke denselben Sinn, aber verschiedene "Bedeutungen" (Bezüge) haben können.)
Eine Theorie des Bezugs bildet demnach noch keine Theorie des Sinns, aber dessen unverzichtbare Grundlage.
Nicht anders als Frege vertritt Husserl die Ansicht, dass der Sinn eines Ausdrucks ein konstitutives Element ist, dem er seinen jeweiligen Bezug verdankt. >Sinn/Husserl.
Dummett I 48f
Gebrauch/Frege/Dummett: Der Gebrauch ergibt die Bedeutung - Der Sinn gibt den Bezug (Frege). Bedeutung ungleich Bezug: Bsp Einhorn: Der Begriff ist nicht bedeutungslos, daher weiß man erst, dass er sich auf keinen Gegenstand bezieht.
>Nichtexistenz, >Gebrauch.


1. Gottlob Frege [1893–1903]: Grundgesetze der Arithmetik. Jena: Hermann Pohle

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

F I
G. Frege
Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987

F II
G. Frege
Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994

F IV
G. Frege
Logische Untersuchungen Göttingen 1993

Dummett I
M. Dummett
Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992

Dummett II
Michael Dummett
"What ist a Theory of Meaning?" (ii)
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Dummett III
M. Dummett
Wahrheit Stuttgart 1982

Dummett III (a)
Michael Dummett
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (b)
Michael Dummett
"Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144
In
Wahrheit, Stuttgart 1982

Dummett III (c)
Michael Dummett
"What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (d)
Michael Dummett
"Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (e)
Michael Dummett
"Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

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