Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Mereologie: befasst sich mit dem Verhältnis von Teilen und Ganzem und systematisiert die Relationen, die zwischen ihnen bestehen können. Ein Merkmal der Mereologie gegenüber der Mengenlehre ist der gleiche ontologische Status von Teilen und Ganzen in der Mereologie im Gegensatz zum ungleichen Status von Menge und Element in der Mengenlehre. Damit können Paradoxien vermieden werden, wie sie z.B. mit der Allklasse oder Allmenge auftreten. Siehe auch Teil-von-Relation, Russellsche Paradoxie, Transitivität, Extensionalität, Summe.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

P. Simons über Mereologie – Lexikon der Argumente

I 23
Mereologie/Simons: Mereologie hat Operatoren statt Quantoren (der Prädikatenlogik). Operatoren nehmen einen Term N und bilden einen neuen Term N (substantivisch), Bsp "ov", "Überlapper von", "pt", "Teil-von", "ex", "Outsider von". Komplexe Termini: Bsp statt Prädikatenlogik: "binäres Produkt von () und ()". Einfacher: "(Bpr( , ))". Mereologie: "Sm" "Summe-von", "Pr": "Produkt-von".
Plurale Designation/Mereologie: Eine plurale Designation ist die "Summe der Quadrate" statt Prädikatenlogik: "Summe von x sodass x ist ein Quadrat".
>Teile
, >Teil-von-Relation.
I 176f
Mereologische Konstanz: Bsp Wein in einer bestimmten Flasche hört auf, dieser zu sein wenn er ausgegossen wird. Mereologische
Variabilität: Bsp Wasser im Fluss ist "dasselbe Wasser mit Unterschieden in seinen Teilen".
Massentermini: Massentermini tendieren zur Konstanz, denn wir beziehen uns mit Begriffen der Konstanz auf Veränderung. Materielle Dinge sind mereologisch variabel: Sie können Teile gewinnen und verlieren.
Pro: Aristoteles, Locke.
>Aristoteles, >J. Locke.
Vs: Leibniz, Hume, Reid, Chisholm.
>G.W. Leibniz, >D. Hume, >Th. Reid, >R. Chisholm.
>Essentialismus, >Wesen.
I 190
Mereologische Konstanz/Sukzession/Chisholm: Mereologisch variable Objekte sind nur logische Konstruktionen aus mereologisch konstanten Objekten (entia per se). Die Relation der Sukzession ist abhängig von der Art des Objekts (Bsp Tisch oder Katze).
I 209
Kontinuität/Simons: Kontinuität ist strenger als mereologische Konstanz: Die Haare müssen kontinuierlich bestehen, damit die alte Frisur wieder hergestellt werden kann.
>Kontinuität, >Widerspruchsfreiheit.
I 278
Mereologie/Wissenschaft/Praxis/Simons: Die meisten Objekte der Naturwissenschaften Bsp Sterne, Planeten, Organismen oder Vulkane sind so, dass sie beides sind: natürliche Gegenstände oder Ganze und gleichzeitig mereologisch variabel - also Mittelweg zwischen Essentialismus und willkürlichen oder konventionellen Teilen.
>Essentialismus, >Konventionen, >Notwendiger Teil.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987

Send Link
> Gegenargumente gegen Simons
> Gegenargumente zu Mereologie ...

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z