Philosophie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Mystik: A. Mystik ist eine spirituelle Praxis, die eine direkte Erfahrung des Göttlichen anstrebt, oft durch Meditation, Kontemplation oder veränderte Bewusstseinszustände, wobei eine persönliche Verbindung jenseits von religiösen Lehren oder intellektuellem Verständnis betont wird. Siehe auch Religion, Religiöser Glaube, Transzendentales. - B. Unter Mystizismus versteht man eine absichtliche oder unbeabsichtigte Verunklarung wissenschaftlich erforschter Zusammenhänge. Siehe auch Falschinformationen, Soziale Medien._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
Colin McGinn über Mystizismus – Lexikon der Argumente
I 35 Mystizismus/M/McGinn: Nimmt die zum Begriff gehörigen Fakten für bare Münze, ist aber nicht imstande, sie wie der Anhänger der Unzurückführbarkeit als etwas schlicht Unerklärbares hinzunehmen. (Sondern erhebt weitergehenden Anspruch). I 63 McGinnVsMystizimus: das Problem ist nicht, dass zweifellos vieles am Mystizismus falsch ist, sondern, dass es inkohärent ist. Es hat keinen Standpunkt im logischen Raum. Welchen Inhalt hat denn eigentlich der Begriff des Übernatürlichen? - "Das Übernatürliche ist die verdinglichte Unwissenheit des Menschen." I 138 Willensfreiheit (Laut McGinn): Mystizismus: die Willensfreiheit ist vielleicht das natürliche Zuhause des Nichtnaturalisten. Dieser wird sagen, es gebe doch sicher nichts in der Erfahrungswelt, was derart krass von den Routineabläufen der Kausalität und der Vorhersagbarkeit abweicht, wie ein Akt der freien Entscheidung. Durch freie Entscheidung stellten wir den jenseitigen Aspekt unseres Daseins unter Beweis. Natürlicher Ausdruck der Seele, abseits von menschlichen Abläufen. McGinnVsMystizismus: das ist keine Antwort auf das Anfangsargument (Determinismus = Indeterminismus). Ist unsere übernatürliche Seele determiniert, oder ist sie es nicht? Die Frage ist also nur verschoben worden. Gott selbst würde dem Dilemma gegenüberstehen. I 160 Mystifizierung: wir haben Erkenntnis a priori durch göttliche Offenbarung. Platon, Gödel: These: es gibt ein besonderes Vermögen der mathematischen Anschauung, das uns auf unerklärliche Weise mit der abstrakten Realität in Verbindung bringt. II 104 Menschliche Unwissenheit ist kein Beweis dafür, dass die Antwort übernatürlich sein muss._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
McGinn I Colin McGinn Die Grenzen vernünftigen Fragens Stuttgart 1996 McGinn II C. McGinn Wie kommt der Geist in die Materie? München 2001 |