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Namen, Eigennamen, Philosophie: Der Status von Eigennamen ist ein relativ neues philosophisches Problem. S. A. Kripke hat es als einer der ersten in Naming and Necessity (Drei Vorlesungen an der Princeton University 1970, Nachdruck Cambridge, 1980) eingehend behandelt. Gegen die traditionelle Bündeltheorie, nach die Bedeutung von Namen in den Eigenschaften oder zumindest in wesentlichen Eigenschaften ihrer Träger liegt, entwickelt Kripke eine Kausaltheorie der Namen, die letztlich auf eine Taufe im weiteren Sinn zurückgeht. Der springende Punkt ist, dass der Name mit der Person verbunden ist, jedoch nicht verlangt wird, dass die Person irgendwelche darüber hinausgehende Eigenschaften hat. Siehe auch Kausaltheorie, Mögliche Welten, Starrheit, starre Designatoren, Kennzeichnungen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

S.A. Kripke über Namen – Lexikon der Argumente

I 36
Namen haben keinen Sinn, Kennzeichnungen haben Sinn.
>Sinn
, >Bedeutung/Kripke.
I 39
Namen: Namen haben verschiedenen Sinn, aber dieselbe Bedeutung. Bsp Alexander war Lehrer und Schüler... . Tatsachen sind nicht Bestandteil des Sinnes des Namens.
I 59
Namen sind starre Bezeichnungsausdrücke (Kennzeichnungen nicht). ((s) Starr: Starr heißt, in jeder möglichen Welt diselebe Bedeutung zu haben.) >Starrheit.
I 81
KripkeVsMill: Gewöhnliche Eigennamen von Leuten sind nicht Zeichen, die keinen Sinn haben. Wir könnten sonst keinen Satz, in dem Sokrates vorkommt, verstehen, wenn wir nicht wissen, dass Sokrates bedeutet das Individuum, dass Sokrates genannt wird.
>Zeichen, >Verstehen.
Die Beschreibung kürzt den Namen nicht ab. Bsp Selbst wenn Gödels Leistung in Wirklichkeit vom ermordeten Schmidt vollbracht wurde, referieren wir mit Gödel auf Gödel, nicht auf Schmidt.
>Beschreibung/Kripke.
I 103
Russell: logische Eigennamen: dies: ist Identität ohne empirische Untersuchung, daher sind logische Eigennamen die einzigen richtigen Namen.
I 135
Namen für natürliche Arten: Bsp Gold: könnte sich als blau herausstellen, wäre aber immer noch Gold (es behielte die Existenz).
I 146
Begriffe für natürliche Arten: sind viel näher mit Eigennamen verwandt, als gewöhnlich angenommen wird.
>Natürliche Art/Kripke.
I 146
Kripke allgemeine Namen wie "Katze" drücken keine Eigenschaft aus.
>Eigenschaft/Kripke.
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III 362
Namen/Bezeichnen/KripkeVsWallace: Nicht alles muss einen Namen haben und nicht jeder Term denotiert. (>Frege: Jeder Satz ist bezeichnend: ((s) alle Sätze mit Einhorn sind falsch oder ohne Wahrheitswert).
>Einhornbeispiel, >Nicht-Existenz, >Wahrheitswert, >Wahrheitswertlücke.
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Prior I 170
Namen/Kripke: Namen sind strukturlos. Einfache Sätze sind falsch, wenn x nicht existiert.
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Stalnaker I 172f
Namen/Kripke: Referent ist der bezeichnete Gegenstand, direkt, ohne Vermittlung von Sinn.
>Referenz/Kripke.
Frege/Dummett/Searle: Sinn ist Vermittler zwischen Namen und bezeichnetem Gegenstand - sonst ist das Herausgreifen bzw. Sprachenlernen nicht erklärbar.
>Spracherwerb.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Kripke I
S.A. Kripke
Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981

Kripke II
Saul A. Kripke
"Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Kripke III
Saul A. Kripke
Is there a problem with substitutional quantification?
In
Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976

Kripke IV
S. A. Kripke
Outline of a Theory of Truth (1975)
In
Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003

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