Philosophie Lexikon der Argumente

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Namen, Eigennamen, Philosophie: Der Status von Eigennamen ist ein relativ neues philosophisches Problem. S. A. Kripke hat es als einer der ersten in Naming and Necessity (Drei Vorlesungen an der Princeton University 1970, Nachdruck Cambridge, 1980) eingehend behandelt. Gegen die traditionelle Bündeltheorie, nach die Bedeutung von Namen in den Eigenschaften oder zumindest in wesentlichen Eigenschaften ihrer Träger liegt, entwickelt Kripke eine Kausaltheorie der Namen, die letztlich auf eine Taufe im weiteren Sinn zurückgeht. Der springende Punkt ist, dass der Name mit der Person verbunden ist, jedoch nicht verlangt wird, dass die Person irgendwelche darüber hinausgehende Eigenschaften hat. Siehe auch Kausaltheorie, Mögliche Welten, Starrheit, starre Designatoren, Kennzeichnungen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

W.V.O. Quine über Namen – Lexikon der Argumente

I 230
Mehrdeutigkeit: der Name Paul ist nicht mehrdeutig, kein allgemeiner Term sondern ein singulärer Term mit Verbreitung. - Mehrdeutigkeit Handlung/Gewohnheit: Schlittschuhläufer, Lieferung (Handlung, Objekt).
>Mehrdeutigkeit
.
I 316
Ein Name ist ein allgemeiner Term, der nur auf einen Gegenstand zutrifft. - Ryle: x ist selbst eine Eigenschaft! - Mittelalter: Sokrates , Mensch , sterblich: auf gleicher Stufe - schließt Wahrheitswertlücken, beansprucht keine Synonymie.
>Allgemeine Termini, >Wahrheitswertlücken.
- - -
VII (a) 12f
Namen/Quine: sind immer eliminierbar - die Sprache braucht keine.
- - -
VII (d) 75f
Namen/Quine: Frege: müssen substituiert werden können - auch bei abstrakten Entitäten möglich.
- - -
VII (i) 167
Eigennamen/Quine: können als Kennzeichnungen analysiert werden - dann können wir alle singulären Termini eliminieren, soweit die Theorie betroffen ist.
>Kennzeichnungen/Quine.
- - -
VIII 24ff
Namen/Quine: sind konstante Ersetzungen von Variablen.
>Prädikate/Quine.
X 48
Name bezieht sich immer nur auf einen Gegenstand - Prädikat: auf viele. - Wir ersetzen sie in der Standardgrammatik durch Prädikate: zunächst: "a=" statt "a", dann Prädikat "A". - Aus dem Satz "Fa" wird dann "Ex(Ax . Fx)".
X 48
Namen/Quine: über sie kann nicht quantifiziert werden, deshalb sind sie eine andere Kategorie als Variablen - Namen können durch Variablen ersetzt werden, aber nicht immer umgekehrt.
X 124
Namen/Logik/substitutionale Quantifikation/Quine: Problem: es gibt nie genug Namen für alle Gegenstände der Welt: Bsp wenn eine Menge von keinem offenen Satz bestimmt wird, hat sie auch keinen Namen. - Sonst Bsp Name: "a", Bestimmung: "x ε a". - Bsp Irrationale Zahlen können nicht auf ganze Zahlen zurückgeführt werden. - ((s) >Substitutionsklasse).
- - -
Lauener XI 39
Namen/allgemeiner Term/Quine/Lauener: Namen werden eliminiert, indem sie als allgemeine Termini rekonstruiert werden. Als "=a" - dann: Pegasus/Wahrheitswert: dann ist "Pegasus fliegt". "(Ex)(X = c ∧ Fx)" falsch, weil Pegasus nicht existiert. (Es gibt kein c, die Konjunktion ist falsch). (>Einhorn-Beispiel, >Nichtexistenz). - Logischer Status eines Eigennamens hängt nicht von der Art der Einführung, sondern nur von der Relation zu anderen Ausdrücken ab.
XII 78
Namen/Quine: zeichnen sich dadurch aus, dass sie für Variablen eingesetzt werden dürfen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Q XI
H. Lauener
Willard Van Orman Quine München 1982

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