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Ordnung, Philosophie: Die Aufteilung eines Gegenstandsbereichs durch Unterscheidungen bzw. die Hervorhebung bestimmter Unterschiede gegenüber anderen Unterschieden. Die resultierende Ordnung kann ein- oder mehrdimensional, also linear oder räumlich beschaffen sein. Beispiele sind Stammbäume, Lexika, Listen, Alphabete, Es kann sein, dass eine Ordnung bestimmte Merkmale erst sichtbar macht, z.B. Höhenlinien. Ordnungsräume können mehr als dreidimensional sein, z.B. bei der Zuschreibung von Temperaturen an farblich bestimmte Gegenstände. Siehe auch Conceptual Space, Hierarchien, Unterscheidbarkeit, Ununterscheidbarkeit, Stratifizierung, Identifikation, Individuation, Spezifikation. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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R. Carnap über Ordnung – Lexikon der Argumente
VI 206 System/Referenz/Bezug/Transformation/Bedeutung/Relation/Permutation/Carnap: man könnte willkürlich irgendwelche anderen Relationen annehmen, für die dennoch genau dieselben empirischen Aussagen (den Zeichen nach!) gelten, die aber nun etwas anderes bedeuten. Bsp Wir brauchen nur eine eineindeutige Transformation der Menge der Grundelemente in sich selbst und als neue Grundrelation diejenigen Relationen, deren Bestand der transformierte Bestand der alten Grundrelationen ist. Dann sind die neuen Relationen den alten strukturgleich (isomorph). - ((s) Schlüsselstelle.) VI 213 Ordnung/Carnap: Bsp Hund im zoologischen Gebiet: Punkt - als Individuum anders lokalisiert - zeitliche Ordnung anders als alle anderen. - Der Unterscheidung singulärer Term/allgemeiner Term entspricht die zwischen Ordnungen. Qualitäten werden anders geordnet als nach Raum und Zeit. Das entspricht dem Unterschied zwischen Gleichortigkeit und Gleichfarbigkeit von Sehfeldstellen. Grund: Verschiedene gleichortige (gleichstellige) Qualitätsklassen können nie zu demselben Elementarerlebnis gehören, wohl aber gleichfarbige. Nur so konnten wir die beiden Ordnungen Sehfeld und Farbkörper (>Dimensionen) trennen. VI 215 Gleichortigkeit erlaubt erst die Erkenntnissynthese. ((s) Zwei Dinge können nur nacheinander am selben Ort sein - zeitliche Dimension - nicht bei Gleichfarbigkeit.) >Gleichheit, >Identität, >Raum, >Zeit, >Gleichzeitigkeit._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Ca I R. Carnap Die alte und die neue Logik In Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996 Ca II R. Carnap Philosophie als logische Syntax In Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993 Ca IV R. Carnap Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992 Ca IX Rudolf Carnap Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Ca VI R. Carnap Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998 CA VII = PiS R. Carnap Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Ca VIII (= PiS) R. Carnap Über einige Begriffe der Pragmatik In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 |