Philosophie Lexikon der Argumente

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Person, Philosophie: Ein von anderen sich unterscheidendes denkendes und empfindendes Wesen. Im Verlauf der Philosophiegeschichte sind weitere Bestimmungen zu- oder abgesprochen worden, wie Rationalität, Autonomie, Nicht-besessen-werden-können. Während der Mensch und sein Körper altern, hat die Person keine zeitlichen Stadien. Siehe auch Individuum, Recht, Continuants, Identität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jürgen Habermas über Person – Lexikon der Argumente

IV 158
Person/Identifikation/Habermas: Personen können nicht unter denselben Bedingungen identifiziert werden wie beobachtbare Gegenstände. Im Fall von Personen genügt eine raumzeitliche Identifizierung nicht.
>Identifikation
, >Individuation, >Individuen, vgl. >Individuation/Strawson, >Einzeldinge/Strawson, >Person/Strawson, vgl. >Continuants, >Personale Identität.
IV 159
Während Entitäten im Allgemeinen dadurch bestimmt sind, dass eine Sprecher von ihnen etwas aussagen kann, gehören Personen zu der Klasse von Entitäten, die selber die Rolle eines Sprechers übernehmen können.
Für die Kategorisierung als Person genügt es nicht, dass eine Person „ich“ sagen kann, sondern wie sie dies tut.
>Ich, >Selbstidentifikation, >Selbstreferenz, >Subjekte.
Der Ausdruck „ich“ hat nicht nur den deiktischen Sinn des Bezugs auf einen Gegenstand, er gibt auch die pragmatische Einstellung oder die Perspektive an, aus der der Sprecher sich äußert.
>Referenz, >Perspektive.
In der kommunikativen Rolle des Sprechers richtet sich jemand an mindestens einen Hörer.
>Sprechen, >Kommunikation.
IV 160
Die Eigenart der der Person erklärt sich daraus, dass Personen die Identitätsbedingungen und sogar die Kriterien, anhand deren sie unter diesen Bedingungen identifiziert werden können, (…) erst erwerben müssen, wenn sie überhaupt als eine Person und gegebenenfalls als diese bestimmte Person sollen identifiziert werden können.
>Person/Locke, >Person/Kant, >Person/Strawson.
IV 161
Identität/Person/Habermas: Da Personen ihre Identität über sprachlich vermittelte Interaktion erwerben, erfüllen sie die Identitätsbedingungen für Personen und die grundlegenden Identitätskriterien für eine bestimmte Person nicht nur für andere, sondern zugleich für sich. Sie selbst verstehen sich als Personen, die gelernt haben, an sozialen Interaktionen teilzunehmen.
Vgl. >Identität/Henrich.
Die Person kann die Frage beantworten, was für ein Mensch sie ist, nicht nur welcher von allen.
Vgl. >Spezifikation.
Identitätskriterien/Identitätsbedingungen/Habermas: Identitätskriterien werden von der Person erst erfüllt, wenn sie imstande ist, sich selbst die entsprechenden Prädikate zuzuschreiben.
>Identitätskriterien, >Identitätsbedingungen, >Kriterien.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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