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Regeln, Philosophie: Beschränkungen eines Auswahlbereichs von Möglichkeiten für Subjekte, Gemeinschaften oder Funktionsträger bzw. allgemein für handelnde Individuen oder Gruppen. Regeln können implizit oder explizit sein und durch Verordnung oder durch gemeinsames Entwickeln gleichberechtigter Teilnehmer z.B. in einem Diskurs etabliert werden. In einem anderen Sinn können Regeln als tatsächliche Regelmäßigkeiten verstanden werden, die durch Beobachtung entdeckt werden können. Diese Regeln können nicht nur im Handeln sondern auch in der Beschaffenheit von Gegenständen wie sprachlichen Strukturen entdeckt werden. Siehe auch Normen, Werte, Regelfolgen, Privatsprache, Sprachregeln, Diskurs, Ethik, Moral, Kognitivismus, Intuitionismus, Gesellschaft, Praxis._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Robert Brandom über Regeln – Lexikon der Argumente
I 59 Regel/Wittgenstein/Brandom: Die Anwendung einer Regel kann Performanz verbieten oder erlauben. - Die Regel bestimmt die Richtigkeit nur, wenn sie richtig angewendet wird. - Daher sind immer weitere Regeln nötig, bis zu den letzten, impliziten Regeln. >Regress. Deutung/Wittgenstein: Regeln für die Anwendung einer Regel. I 62 Hintergrund: Praktiken. I 119 Wittgenstein: Regel gebraucht er mindestens in drei verschiedenen Bedeutungen: 1. Die Regel sagt explizit, was man tun muss. 2. Alles was denjenigen leitet, dessen Verhalten beurteilt wird, gleichgültig ob diskursiv oder begrifflich. 3. Man redet manchmal einfach dann vom Regelfolgen, wenn ein Verhalten Gegenstand normativer Beurteilung ist. >Regelfolgen. Spiel: Die Regel kann ein Behelf des Unterrichts im Spiel sein. Aber auch: Eine Regel findet weder im Unterricht noch im Spiel selbst Verwendung. I 120 Farbtafeln und selbst Wegweiser sind Ausdruck einer Regel. Es gibt kein Erfassen einer Regel, das keine Deutung (eine Interpretation) ist. >Interpretation, vgl. >Deutung. Brandom: keine Regel ohne Behaupten, Urteilen und Beschreiben. Eine Mitteilung machen oder ein Befehlen ist kein Regelfolgen. I 820 Regeln/Wittgenstein/Brandom: pro Wittgenstein: Explizite Normen sind nur vor einem Hintergrund impliziter Normen intelligibel. - Vs: Dennoch ist es möglich, dass auf jeder Ebene Interpretation involviert ist._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |