Philosophie Lexikon der Argumente

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Selbstbezüglichkeit, Philosophie: A. Die Beschreibung einer Handlung oder einer Aussage eines denkenden Subjekts, die von eben diesem Subjekt handelt. B. Die Beschaffenheit eines sprachlichen Ausdrucks (Wort oder Satz) der durch seine Anwendung auf eben diesen Ausdruck zutreffen soll. Siehe auch Zirkularität, Außen/innen, Bezugssystem, Paradoxien, Heterologie, Paradoxien.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Niklas Luhmann über Selbstbezüglichkeit – Lexikon der Argumente

Baraldi I 163f
Selbstreferenz/Luhmann/GLU: Es gibt Systeme, die sich durch jede ihrer Operationen auf sich selbst beziehen: Soziale, psychische, organische Systeme, die die Wirklichkeit nur aufgrund dieses Selbstkontaktes beobachten können.
Selbstreferenz liegt vor wenn die Operation der Beobachtung in das eingeschlossen wird, was bezeichnet wird.
>Beobachtung/Operation/Luhmann
,
Selbstreferenz ist weder analytisch noch Merkmal eines transzendentalen Subjekts: Gegenstand der Systemtheorie ist weder der Mensch noch das Subjekt.
>Analytizität, >Subjekt/Luhmann, >System-Theorie.
Selbstreferenz ist keine Tautologie. Sie bezeichnet nicht unmittelbar sich selbst.
Bsp Wenn Selbstreferenz sich auf einen Prozess bezieht gibt es die Unterscheidung vorher/nachher.
>Unterscheidung.
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Reese-Schäfer II 163
Blinder Fleck/Luhmann/Reese-Schäfer: Das Versagen der Beobachtung in allen Situationen, in denen selber gehandelt oder entschieden werden muss.
Handeln zur Gefahrenabwehr ist gewiss nötig und möglich, jedoch nicht als wissenschaftlich abgesichertes Handeln. - Hier hat die Systemtheorie ihre Grenze.
>Blinder Fleck, >Zirkel, >System-Theorie.
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AU I Kass 4
Def Selbstreferenz/Luhmann: Mitteilung: "Was läuft im System?".
Def Fremdreferenz: Information (vergangene oder externe Systemzustände).
Vgl. >Referenz.
Selbstreferenz/Fremdreferenz: Daher gibt es die Unterscheidung zwischen dem, was ein System als Umwelt unterscheiden kann, und dem, was ein Beobachter als Umwelt sehen könnte.
>Umwelt/Talcott Parsons, >System/Luhmann.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

AU I
N. Luhmann
Einführung in die Systemtheorie Heidelberg 1992

Lu I
N. Luhmann
Die Kunst der Gesellschaft Frankfurt 1997

Baraldi I
C. Baraldi, G.Corsi. E. Esposito
GLU: Glossar zu Luhmanns Theorie sozialer Systeme Frankfurt 1997

Reese-Schäfer II
Walter Reese-Schäfer
Luhmann zur Einführung Hamburg 2001