Philosophie Lexikon der Argumente

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Selbstbezüglichkeit, Philosophie: A. Die Beschreibung einer Handlung oder einer Aussage eines denkenden Subjekts, die von eben diesem Subjekt handelt. B. Die Beschaffenheit eines sprachlichen Ausdrucks (Wort oder Satz) der durch seine Anwendung auf eben diesen Ausdruck zutreffen soll. Siehe auch Zirkularität, Außen/innen, Bezugssystem, Paradoxien, Heterologie, Paradoxien.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

J.R. Searle über Selbstbezüglichkeit – Lexikon der Argumente

II 283
Selbstbezüglichkeit/Searle: Selbstbezüglichkeit wird gezeigt, aber nicht gesehen. Zwillingserde: "Dieser Mann" hat einen unterschiedlichen Fregeschen Sinn, auch wenn die Erlebnisse typidentisch sind: Wahrnehmung und Äußerung sind selbstbezüglich, sie würden bei Vertauschung nicht erfüllt. >Fregescher Sinn
, >Zwillingserde.
Selbstbezüglichkeit/Freges "vervollständigender Sinn": Intentionale Gehalte sind niemals unbestimmt.(SearleVsQuine: Kein unbestimmtes Segelboot kann gewünscht werden).
II 275f
Indexikalität/vervollständigender Fregescher Sinn/Heimson/SearleVsKaplan: Ich, du, dies, hier usw. haben immer eine Form der Selbstbezüglichkeit: Sie bringen immer einen intentionalen Gehalt zum Ausdruck, weil der Sprecher auf eine bestimmte Entität Bezug nimmt. Das ist Freges "Sinn von Eigennamen".
II 278
Selbstbezüglichkeit/Searle: Bsp Da ist eine Hand und dass da eine Hand ist, verursacht dieses visuelle Erlebnis. Die Selbstbezüglichkeit wird gezeigt, aber nicht gesehen. Die der indexikalischen Äußerung wird ebenfalls gezeigt, aber nicht behauptet.
II 284f
SearleVsKaplan: Humes und Heimsons Äußerungen sind selbstbezüglich. Sie drücken verschiedene intentionale Gehalte aus. Die Verwendung des indexikalischen Ausdrucks legt die Bedingungen fest, unter denen er zutrifft. >Heimson-Beispiel.
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III 62
Zirkel: Der Zirkel ist nur ein Problem in Definitionen, nicht im Gebrauch: Solange das Objekt die Rolle spielt, brauchen wir in der Definition das Wort gar nicht! Sprachliche Erklärungen sind kein Zirkel. Sprache ist dazu gedacht, sich selbst zu erklären, sie bedarf keiner Sprache, weil sie schon Sprache ist.
>Zirkelschluss.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

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