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Wahrheit, Philosophie: Verschiedenste Ansätze nehmen für sich in Anspruch, Wahrheit entweder zu definieren, zu erklären oder ihre prinzipielle Undefinierbarkeit zu behaupten.
A. Sprachlich orientierte Theorien setzen entweder eine Übereinstimmung von Aussagen mit Ausschnitten der Welt oder eine Stimmigkeit mit anderen Aussagen voraus. Siehe auch Wahrheitstheorie, Wahrheitsdefinition, Bedeutungstheorie, Korrespondenztheorie, Kohärenztheorie, Tatsachen, Sachverhalte, Paradoxien, Semantik, Deflationismus, Disquotationalismus, Kriterien, Beweise.
B. Handlungsorientierte Wahrheitstheorien nehmen eine zukünftige Verwirklichung von Zuständen zum Maßstab, die mit einem angestrebten Ideal in Einklang gebracht werden sollen. Siehe auch Wirklichkeit, Richtigkeit, Pragmatismus, Idealisierung, Ideen.
C. Wahrheitsorientierte Theorien der Kunst sprechen Kunstwerken unter Umständen Qualitäten zu, die die zukünftige Verwirklichung von als ideal angenommenen gesellschaftlichen Zuständen zum Vorschein bringen. Siehe auch emphatische Wahrheit, Fiktionen, Kunst, Kunstwerke.
_____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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J.R. Searle über Wahrheit – Lexikon der Argumente
IX 142 Wahr/falsch/Searle: Wahr oder falsch sind meta-intentionale Prädikate. Sie sind nicht bloß metasprachlich. >Metasprache, >Objektsprache, >Intentionalität/Searle. - - - III 177 Wahrheit/Searle: Alle wahren Aussagen über die Welt können widerspruchsfrei zugleich behauptet werden. Ja, wenn sie nicht widerspruchsfrei zugleich behauptet werden können, können sie nicht alle wahr sein. Natürlich gibt es immer Probleme der Vagheit, Unbestimmtheit, Familienähnlichkeit, offenen Textur, Kontextabhängigkeit, Inkommensurabilität von Theorien, Mehrdeutigkeit, Idealisierung, Unterbestimmtheit der Theorie durch das Beweismaterial. >Kontextabhängigkeit, >Inkommensurabilität, >Mehrdeutigkeit, >Vagheit, >Idealisierung. Aber das sind Eigenschaften unserer Repräsentationssysteme, nicht der repräsentationsunabhängigen Wirklichkeit! Wahrheit in einem Schema ist eine Eigenschaft des Schemas und keine echte Inkonsistenz. >Realität/Searle, VsSearle: >Realität/Seel, >Repräsentation/Searle, >Unterbestimmtheit/Quine. III 185 Wahrheit/Wirklichkeit/Searle: Es gibt einen einfachen, aber tiefen Grund, warum Wahrheit und Wirklichkeit nicht so zusammenfallen können, wie der naive externe Realist nach Ansicht vieler Philosophen glauben muss. Jede Repräsentation und a forteriori jede wahre Repräsentation ist an bestimmte Aspekte gebunden, an andere dagegen nicht! Dies geschieht immer im Rahmen eines bestimmten Begriffsschemas und von einem gewissen Gesichtspunkten aus ((s) QuineVs, DavidsonVs). Es gibt eine unendliche Anzahl verschiedener Gesichtspunkte (Searle pro). Jede Repräsentation hat eine Aspektgestalt. Aber eine ontologisch objektive Wirklichkeit scheint keinen Gesichtspunkt zu haben. III 218 Wahrheit/Searle: Auf Aussagen angewandt, ist Wahrheit ein Terminus, der Bewertung, der Vertrauenswürdigkeit impliziert und die Zitattilgung gibt uns ein Kriterium der Vertrauenswürdigkeit. >Zitattilgung._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |