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Zeit: A. Zeit ist eine Dimension, in der Ereignisse angeordnet werden. Zunächst ist damit noch keine Richtung (vorher/nachher) festgelegt. Eine Zeitrichtung kann im Zusammenhang mit dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik gewonnen werden. Dabei muss jedoch ein globaler Rahmen angenommen werden, innerhalb dessen es eine Zunahme von Entropie gibt. Die Annahme einer zunehmenden Entropie gilt nicht für den Vergleich lokaler Ereignisse. B. Im Fall der subjektiven Zeit ist die Frage der Richtung weniger problematisch. Die empfundene Zeitrichtung wird durch den gelernten Gebrauch der Ausdrücke „vorher“ und „nachher“ ausgedrückt. Siehe auch Zeitpfeil, Zeitreisen, Zeitumkehr, Symmetrien, Dauer, Raumzeit, Relativitätstheorie, Vierdimensionalismus, Weltlinien._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Niklas Luhmann über Zeit – Lexikon der Argumente
AU Kass 9 Zeit/Luhmann: Problem: Zeit muss auch beobachtet werden. - ((s) Sie existiert dann nur in den punktuellen Ereignissen der Beobachtung/Unterscheidung.) - >Beobachtung/Luhmann, >Ereignis/Luhmann. Umwelt ist immer gleichzeitig. - Daher können wir nicht auf sie reagieren. >Umwelt/Talcott Parsons. Alfred Schütz: (1932)(1): niemand altert schneller. Alles was geschieht, geschieht gleichzeitig. Daher kann man nichts bewirken. Das System kann nur seine eigenen Rekursionen behandeln, nicht die Umwelt. >Rekursion. Problem der Synchronisation: erfordert immer Ausgriffe in nicht mehr Änderbares Vergangenes und noch Unsicheres, Unbestimmtes Zukünftiges. >Zukunft. Das involviert Kontrollvorstellungen und Kausalvorstellungen. 1. Schütz, Alfred (1932). Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt. Eine Einleitung in die verstehende Soziologie. Wien: Springer. AU Kass 9 Zeit/Beobachtung/Luhmann: Beobachten ist die Operation der Unterscheidung. - Frage: wer unterscheidet - Tradition: Unterscheidung führt zu Kategorien Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Diese Kategorien lassen Zeit aussehen wie eine Strecke. >Vergangenheit, >Gegenwart, >Zukunft, >Zeit. AU Kass 9 Zeit/Gleichzeitigkeit/Luhmann: Wenn ich sage, alles, was geschieht, geschieht gleichzeitig, sage ich im Grunde noch gar nichts über Zeit. - Gegenbegriff: Ungleichzeitigkeit. Das sagt aber nichts darüber. - Es geht nur um Beobachtung als Unterscheidung. Pointe: Zukunft und Vergangenheit kommen immer gleichzeitig vor. - ((s) In der Unterscheidung.) - Asymmetrie: nur eine Seite der Unterscheidung kann gebraucht werden. >Asymmetrie. AU Kass 9 Zeit/Luhmann: beim "Vorher"/"Nachher" kann man auf die Vorstellung von Bewegung verzichten. - Auch auf die Zuschreibung von Kausalität. - Aber die Unterscheidung vorher/nachher muss Überlegungen zur Kausalität vorausgehen. Andere Unterscheidung: Zukunft/Vergangenheit. Vergangenheit: Husserls Horizont: vor dem Vorher war ein anderes Vorher usw. >Horizont/Husserl. Zukunft: ist dann ein Horizont, der von einer Folge von Nachhers ausgefüllt werden kann. AU Kass 10 Zeit/Luhmann: Bewegung genügt nicht für ihre Definition, da die Zeit sich nicht an uns vorbeibewegt. - Das sah schon Aristoteles. Bewegung/Hegel/Aristoteles: was Sein von Nichtsein unterscheidet. >Bewegung/Aristoteles, >Veränderung/Aristoteles._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
AU I N. Luhmann Einführung in die Systemtheorie Heidelberg 1992 Lu I N. Luhmann Die Kunst der Gesellschaft Frankfurt 1997 |