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Konditional: Ein Konditional in der Logik ist eine Aussage, die eine Beziehung zwischen zwei Sätzen behauptet, typischerweise in einem "wenn-dann"-Format. Sie besagt, dass, wenn die vorausgehende Aussage wahr ist, die folgende Aussage ebenfalls wahr sein muss. Im Gegensatz zur (rein formalen) Implikation bezieht sich das Konditional auf den Inhalt der Sätze. Siehe auch Implikation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Robert Adams über Konditional – Lexikon der Argumente

Field II 252/296
Materiales Konditional/Adams-Konditional/A-K/Field: (Lit. Adams 1975): (außerhalb der Mathematik): Wenige von uns würden folgendem Schluss zustimmen: Bsp von

"Clinton wird nicht im Amt sterben"

auf

"Wenn Clinton im Amt stirbt, wird Danny de Vito Präsident".

Das legt nahe, dass hier die Äquivalenz zwischen "A > B" und "~(A v B)" nicht besteht.
>Kontrafaktisches
, >Kontrafaktisches Konditional.
Anders gesagt: "Wenn A dann B" scheint nicht dieselben Wahrheitsbedingungen zu haben wie "~A v B".
>Wahrheitsbedingungen.
Adams-Konditional: Das Adams-Konditional darf nur als Hauptoperator gebraucht werden - Der Glaubensgrad von A > B ist immer der bedingte Glaubensgrad von (B I A).
>Operatoren, vgl. >Bedingte Wahrscheinlichkeit.
II 253
Beim indikativischen Konditional wird immer die Prämisse vorausgesetzt.
Adams: Intuitiv sind Schlüsse mit Konditionalen korrekt.
Problem: Dann werden sie weniger über die Welt aussagen.
II 253
Indikativischer Konditionalsatz/materiale Implikation/Wahrheitsbedingungen/Field: Weitere Überlegungen haben aber viele dazu gebracht zu bezweifeln, dass es hier überhaupt Wahrheitsbedingungen gibt.
>Materiale Implikation.
Konditional/Field: A > B: Hier wird beim Schließen immer die Prämisse A vorausgesetzt. D.h. wir akzeptieren B relativ zur Prämisse A.
Adams: Die Idee der konditionalen Akzeptanz rechtfertigt unsere intuitiven Überzeugungen, nach denen Schlüsse mit Konditionalen korrekt sind.
Vgl. >Präsupposition, >Prinzip der Nachsicht.
Dann ist es aber alles andere als offensichtlich, dass Konditionale etwas über die Welt aussagen. Bsp es muss keine Aussage C geben, deren Wahrscheinlichkeit in allen Umständen dieselbe ist wie die konditionale (bedingte) Wahrscheinlichkeit von (B I A).
D.h. das Konditional A > B ist kein solches C.
Pointe: Das zeigt, dass wir keine „konditionalen Propositionen“ oder „konditionale Tatsachen“ voraussetzen müssen. Das ist die nonfaktualistische Sicht.
>Nonfaktualismus.
((s) Wahrheitsbedingungen/Nonfaktualismus/Konditional/(s): Wenn es keine Tatsachen gibt, dann auch keine Wahrheitsbedingungen.)
Grenzfall/Field: Wenn die bedingte (konditionale) Wahrscheinlichkeit 0 oder 1 ist es vertretbar, dass die Behauptbarkeitsbedingungen (Akzeptanzbedingungen) dieselben sind wie die des materialen Konditionals.
>Behauptbarkeit, >Behauptbarkeitsbedingungen.
Vs: Man könnte einwenden, dass ein Satz ohne Wahrheitsbedingungen sinnlos ist.
Field: Dito, aber es geht in der Hauptsache darum, dass man ohne Wahrheitsbedingungen die Akzeptanzbedingungen nicht in Begriffen der Wahrheitsbedingungen erklären kann.
>Wahrheitsbedingungen.


1. R. Adams (1975)
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Lewis V 133
Konditional/Adams/Adams-Konditional/Lewis: Das Adams-Konditional ist eine Ausnahme von der Regel, dass der Sprecher normalerweise nichts äußert, was wahrscheinlich nicht wahr ist. - Dann geht die Behauptbarkeit eher mit der bedingten subjektiven Wahrscheinlichkeit des Konsequens.>
>Subjektive Wahrscheinlichkeit, >Bedingte Wahrscheinlichkeit, >Wahrscheinlichkeit.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

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