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Internalismus: Bezeichnung für das Bestreben, Erkenntnisse und Einsichten über einen Gegenstand allein durch die Mittel der Theorie zu gewinnen, zu deren Gegenstandsbereich der zu untersuchende Gegenstand gehört. Damit sollen z.B. Einflüsse wie abweichender Sprachgebrauch oder wechselnde Interessen ausgeschlossen werden. Wird ein Gegenstand von mehreren Theorien erfasst, ist eine Klärung darüber herbeizuführen, in welcher Theorie Aussagen getroffen werden sollen. Gegenbegriff Externalismus. Siehe auch Zwillingserde.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

T. Burge über Internalismus – Lexikon der Argumente

Frank I 688
BurgeVsInternalismus/Individualismus: Falsche Fortentwicklung des cartesianischen Arguments: Verwechslung der Wahrheitsbindungen mit den Individuierungsbedingungen.
1. Descartes stellt die Frage, ob unsere Gedanken in kontrafaktischen Situationen wahr sind: sie sind es nicht.
Pointe: Dabei wird vorausgesetzt, dass die Gedanken identisch sind mit den entsprechenden aus der ursprünglichen Situation!
D.h. die Individuierungsbedingungen bleiben konstant, die Wahrheitsbedingungen ändern sich.
Zwillingserde/BurgeVs: tatsächlich ist es umgekehrt: die Individuierungsbedingungen ändern sich. >Zwillingserde
, >Individuation.
Wir wissen, welche Gedanken wir in der aktuellen Situation haben und können uns vorstellen, dass sie falsch sind. Wir wüssten auch in einer kontrafaktischen Situation, welche Gedanken wir in dieser Situation hätten.
Aber wir haben in der aktuelle Situation kein wissen über Gedanken, die wir in kontrafaktischen Situationen hätten.
Daher kann der Cartesianismus nicht den Internalismus stützen. >Cartesianismus.


Tyler Burge (1988a): Individualism and Self-Knowledge, in: The Journal of
Philosophy 85 (1988), 649-663

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Burge I
T. Burge
Origins of Objectivity Oxford 2010

Burge II
Tyler Burge
"Two Kinds of Consciousness"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994

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