Philosophie Lexikon der Argumente

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Wirkung: Ob etwas eine Wirkung von etwas ist, hängt ab von der Getrenntheit zweier Gegenstände oder Prozesse, die als Ursache und Wirkung identifiziert werden sollen sowie der Übertragung von Energie. Ob dieses Verhältnis zustande kommt, ist demnach kontingent. Sprachlich betrachtet ist das Verhältnis von Ursache und Wirkung dagegen ein notwendiges Verhältnis, da der Begriff Ursache nur auf etwas angewendet wird, das eine Wirkung hat. Siehe auch de re, de dicto, Notwendigkeit, Kontingenz, Kausalität, Wirkung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

T. Burge über Wirkung – Lexikon der Argumente

Frank I 698
Wissen/Denken/Ermöglichungsbedingungen/Burge: Wir verlangen nicht, dass jemand sich erst versichert, dass das Licht nicht durch einen Spiegel umgelenkt wird oder dass er keine Attrappe vor sich hat, wenn er nach einem Brötchen greift.
Tatsächlich gehört es zu unserem gemeinsamen Verständnis der Objektivität der Wahrnehmung, dass es keine allgemeine Garantie dafür gibt, etwas von einer Nachahmung zu unterscheiden. Die Möglichkeit der Täuschung (Irrtum) gehört zum Wesen der Objektivität der Wahrnehmung. >Wahrnehmung
, >Objektivität, >Kausaltheorie des Wissens.
Das gilt alltäglich, aber sogar in der Philosophie gilt, dass Wahrnehmungswissen kein Wissen über die Ermöglichungsbedingungen erfordert.
Frank I 704
Wissen/Selbstwissen/Inhalt/Wahrnehmungswissen/Burge: wenn die Hintergrundbedingungen derart verschieden sind, dass im eigenen selbst referentiellen Denken ein anderes Bezugsobjekt vorliegt, dann sind sie auch derart verschieden, dass ein anderer Gedanke vorliegt. >Selbst-Wissen.
Aber die Person bleibt in derselben reflexiven Position, um wiederum auf autoritative Weise zu wissen, was sie denkt.
Bsp Bei einer langsamen Umstellung von der Erde auf die Zwillingserde, sind die epistemischen Ansprüche berechtigt, wenn die Person jeweils denkt, "ich denke gerade, dass Wasser/Zwillingserden-Wasser eine Flüssigkeit ist". Sie hat in beiden Fällen recht. >Zwillingserde.
Burge: Die Tatsache, dass die Person von der Umstellung nichts weiß, ist für die Wahrheit und Berechtigung der Urteile irrelevant!
((s) Wegen der Interaktion mit der Umgebung? Dann darf aber nur ein "naiver Gebrauch" von "Wasser" vorliegen?)
Auf die Frage einer Person, die die Umstellung bemerkt hat "Denke ich jetzt an Wasser oder an Zwillingserden-Wasser?" lautet die Antwort offensichtlich: an beides! Weil beide Begriffe gebraucht werden! >Gebrauch.


Tyler Burge (1988a): Individualism and Self-Knowledge, in: The Journal of
Philosophy 85 (1988), 649-663

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Burge I
T. Burge
Origins of Objectivity Oxford 2010

Burge II
Tyler Burge
"Two Kinds of Consciousness"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994

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