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Skeptizismus: Ausdruck für die mehr oder weniger ausformulierte Auffassung, dass Wahrnehmungssubjekte prinzipiell keine Sicherheit in Bezug auf ihre Erkenntnisse über die Außenwelt haben können. Die Zweifel an der Verlässlichkeit der Sinnesorgane können sich auf Zweifel an der Existenz einer äußeren Welt ausdehnen, wenn die Möglichkeit einer grundsätzlichen Täuschung, z. B. durch einen permanenten Traum angenommen wird. Siehe auch Verifikation, Beweise, Wahrnehmung, Gewissheit, Moores Hände, Solipsismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Stanley Cavell über Skeptizismus – Lexikon der Argumente

I 13
Skeptizismus/Cavell: Ein skeptischer Impuls ist mit der Überzeugung verbunden, dass wir außerhalb der Grenzen des Sprachspiels sprechen müssen (und können).
>Sprachspiel
.
Das Fehlen einer gesicherten Verbindung zwischen Worten und Welt ist kein Fehler der Sprache, sondern liegt in der Art, wie wir sie verwenden, an unserem Leben mit der Sprache.
>Denken und Sprache, >Welt/Denken, >Wortbedeutung, >Sprachgebrauch.
I 22
Skeptizismus/Cavell: ist mehr ein Ausweichen vor der anderen Person, Eine Ablehnung von Verantwortung und Fährnissen. Das hat eine gewisse tragische Dimension, die Cavell in Shakespeare und Ibsen findet.
I (a) 42
Überzeugung/Cavell: An den Punkten, an denen die Philosophen untereinander oder mit dem gesunden Menschenverstand in Konflikt geraten, geht es nicht um "Überzeugungen".
>Überzeugungen.
Die Herausforderung des Skeptikers geht nicht gegen unsere Überzeugungen, sondern gegen den Grund, auf dem unsere Überzeugungen ruhen, unser Vermögen. überhaupt etwas zu glauben.
>Fundierung.
Skeptizismus/Cavell: mag nicht Vernunft sein, aber es kann nicht schwerer sein, ihn zu verstehen, als Unvernunft.
Die erste Tatsache, die durch ihn ans Licht kommt, ist, dass die Berufung auf das, was wir sagen, nicht einem Zeugnis für das gleichkommt, was wir alle glauben.
I (a) 43
Es scheint, als müsse der Kritiker des Skeptizismus beweisen, dass der Skeptiker am Ende seine Wahrheit akzeptieren muss, sondern sei sein eigener Test gescheitert.
CavellVs: Es geht aber nicht darum, sich hier auf einzelne Propositionen zu einigen!
(Wie Wittgenstein): Wir glauben z.B. nicht, dass die Welt existiert! Es wäre genauso leer, sich z.B. darauf zu einigen, dass sie existiert! Man könnte auch gleich entscheiden, dass sie existiert! Es geht nicht um Versöhnung divergierender Positionen.
>Gewissheit.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Cavell I
St. Cavell
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen Frankfurt 2002

Cavell I (a)
Stanley Cavell
"Knowing and Acknowledging" in: St. Cavell, Must We Mean What We Say?, Cambridge 1976, pp. 238-266
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002

Cavell I (b)
Stanley Cavell
"Excursus on Wittgenstein’s Vision of Language", in: St. Cavell, The Claim of Reason, Wittgenstein, Skepticism, Morality, and Tragedy, New York 1979, pp. 168-190
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002

Cavell I (c)
Stanley Cavell
"The Argument of the Ordinary, Scenes of Instruction in Wittgenstein and in Kripke", in: St. Cavell, Conditions Handsome and Unhandsome: The Constitution of Emersonian Perfectionism, Chicago 1990, pp. 64-100
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Davide Sparti/Espen Hammer (eds.) Frankfurt/M. 2002

Cavell II
Stanley Cavell
"Must we mean what we say?" in: Inquiry 1 (1958)
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

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