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Simulation, Philosophie: Herstellen einer Entsprechung zu einem Vorgang, einem Prozess oder einer Situation mit Mitteln, die von denen abweichen, die im ursprünglichen Prozess oder der ursprünglichen Situation involviert sind. Die Simulation ist selbst entweder Gegenstand einer Untersuchung oder sie dient dem Herbeiführen einer Illusion zu Übungs- oder Unterhaltungszwecken. Siehe auch Kopie, Reproduktion, Realität, Ähnlichkeit, Abbildung, Prozess, Situation, Modelle.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

David Chalmers über Simulation – Lexikon der Argumente

I 327
Simulation/Künstliche Intelligenz/Bewusstsein/Searle/Chalmers: SearleVsKünstliche Intelligenz (Searle 1980)(1), HarnadVsKI (Harnad 1989)(2): These: Die Simulation eines Phänomens ist nicht dasselbe wie eine Replik des Phänomens. Bsp Die digitale Simulation des Verdauungsvorgangs verdaut keine Nahrung.
>Künstliche Intelligenz
, >Starke Künstliche Intelligenz, >Künstliches Bewusstsein, >Simulation.
I 328
Simulation/Chalmers: Während einige Simulationen keine echten Verdoppelungen sind, wie z.B. die Simulation von Wärme, so sind andere es doch: z.B. die Simulation eines Systems mit einer kausalen Schleife ist ein System mit einer kausalen Schleife.
Def Echte Simulation/Chalmers: Eine Simulation von X ist ein X, wenn die Eigenschaft, X zu sein, eine organisationale Invarianz ist. D.h. wenn das System nur von der funktionalen Organisiertheit des zugrundliegenden Systems abhängt und von nichts anderem. Die übrigen Eigenschaften bleiben nicht erhalten. Bsp Die Eigenschaft, ein Hurrikan zu sein, ist nicht organisational invariant, weil sie teilweise von nichtroganisationalen Eigenschaften wie Geschwindigkeit, Form, usw. abhängt. Ebenso hängen Wärme oder Verdauung von Aspekten der physikalischen Beschaffenheit ab und sind nicht völlig organisational.
Bewusstsein/Simulation/Chalmers: Phänomenale Eigenschaften sind anders: sie sind organisational invariant, d.h. bei identischem physikalischem Aufbau werden zwei Systeme dieselben phänomenalen Erlebnisse haben. Damit wird Bewusstsein zu einer von den anderen verschiedenen Eigenschaft.
>Bewusstsein, >Bewusstsein/Chalmers.


1. J. R. Searle, Minds, brains and programs. Behavioral and Brain Sciences 3, 1980: pp. 417 -24
2. S. Harnad, Minds, machines, and Searle. Journal of Experimental and Theoretical Artificial Intelligence 1, 1989: pp.5-25.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014

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