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Physik: Die Physik ist die Lehre von der Materie, der Energie und ihren Wechselwirkungen. Sie ist die grundlegende Wissenschaft, die zu verstehen versucht, wie die natürliche Welt funktioniert. Siehe auch Natur, Naturgesetze, Methode, Messungen, Beobachtung, Regelmäßigkeiten.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

P. Duhem über Physik – Lexikon der Argumente

I XXI
Physik/Duhem: die Arbeit des Physikers in 4 Schritten:
1. Definition und Messung der physikalischen Größen (auch kombinierte Größen) die Symbole der Theorie erhalten eine physikalische Bedeutung nur in dem Maße, in dem Messverfahren für die Größen angegeben werden.
2. Formulierung von Hypothesen. Hier werden Größen miteinander verknüpft.
I XXII
3. Mathematische Entwicklung der Theorie Bsp bei der verlangsamten Fallbewegung auf der schiefen Ebene haben allein der Logiker und der Mathematiker Zuständigkeit.
4. Überprüfung durchs Experiment. "Übereinstimmung mit der Erfahrung ist das einzige Kriterium der Wahrheit für eine physikalische Theorie."
I 150
Theoretische Physik/Duhem: kann nicht die sinnlich wahrnehmbaren Erscheinungen erfassen. Sie kann daher nicht entscheiden, ob diese Eigenschaften qualitativ oder quantitativ sind!
Die theoretische Physik beschränkt sich darauf, die wahrnehmbaren Erscheinungen durch Zeichen, durch Symbole darzustellen. Sie erfasst nicht die Realität der Dinge.
I 275
Physik/Duhem: muss die mathematischen Regeln peinlichst respektieren. Die mathematischen Symbole haben nur unter richtig bestimmten Bedingungen einen Sinn. Diese Symbole zu definieren, heißt, die Bedingungen aufzählen. Bsp Aufgrund der Definition kann eine absolute Temperatur nur positiv sein, die Masse eines Körper unveränderlich.
Postulate: Die Theorie hat zum Prinzip Postulate, d.h. Lehrsätze, die sie aussprechen kann, wie es ihr beliebt, wenn keine Widersprüche innerhalb der Postulate noch zw. ihnen bestehen. Nur solche Regeln lasten auf dem Bau der Theorie.
Die physikalische Theorie kann jeden Weg einschlagen, der logisch ist. Besonders steht es ihr frei, keinerlei Rechenschaft von den experimentellen Tatsachen zu geben.
Das ist nicht mehr der Fall, wenn die Theorie vollständig entwickelt ist. Dann wird es notwendig, die Gruppe der mathematischen Lehrsätze mit der Gruppe der experimentellen Daten zu vergleichen. Es kann sich dann herausstellen, dass sie verworfen werden muss, obwohl sie logisch richtig ist, weil sie aufgrund der Beobachtung physikalisch falsch ist.
>Vorhersage
, >Systeme, >Theorien, >Beobachtungssprache, >Theoretische Termini, >Theoretische Entitäten.
I 276
Es ist ein Irrtum, dass alle vom Mathematiker ausgeführten Schlussfolgerungen einen physikalischen Sinn besitzen. Analog müsste (fälschlich) jede während eines Messungsverfahrens durchgeführte Rechnung eine Entsprechung in einer Eigenschaft des untersuchten Körpers haben. Das ist nicht der Fall. Erst die Schlussformel handeln von den betrachteten Objekten.
Bsp Dissoziation eines vollkommenen Gasgemischs in seine Elemente, die man für vollkommene Gase hielt.
I 277
Messen: Bsp Kein Thermometer kann die höchste Temperatur bestimmen. Dem Symbol für absolute Temperatur entspricht keines der Messverfahren!
Was in der Thermodynamik ein vollkommenes Gas genannt wird, ist nur ein angenähertes Bild eines wirklichen Gases. >Experimente, >Idealisierung.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Duh I
P. Duhem
Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Hamburg 1998

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