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Zirkularität: Zirkularität ist ein Ausdruck für das Problem, dass etwas nicht durch sich selbst erklärt werden kann. Das Problem entsteht zum Beispiel, wenn bei einer versuchten Definition kein unabhängiger zweiter Ausdruck für einen Gegenstand oder für die Relationen dieses Gegenstands zu anderen Gegenständen gefunden wird. Siehe auch Zirkel, Zirkelschluss, Zirkelfehlerprinzip, Totalität, Ganzes, Typentheorie, Selbstbezüglichkeit. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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P. Duhem über Zirkularität – Lexikon der Argumente
I 352 Zirkel/Zirkularität/Duhem: Häufig ist eine Analogie ganz oberflächlich: sie besteht nur zwischen den Worten, aber nicht zwischen den Gedanken. Nichts anderes als Wortspiele. Bsp Der Ausdruck Entropie hat nur in der Sprache des Physikers Sinn. >Beobachtungssprache, >Analogien. I 355 Euler begeht einen Zirkelschluss: Definition: Eine Kraft ist die Gewalt, welche eine Körper von der Ruhe zur Bewegung bringt... DuhemVsEuler: Will Euler dem Wort Kraft seinen ganzen früheren Sinn nehmen und eine einfache Wortdefinition, deren Willkürlichkeit durch nichts begrenzt ist, geben? (>Definition). Wortdefinition ist willkürlich). Euler hat Kraft bzw. im alltagssprachlichen Sinn gebraucht Es ist viel weniger eine Definition als ein Lehrsatz, dem Euler Augenscheinlichkeit zuschreibt, er ist ein Axiom! I 357 DuhemVs: wir würden stattdessen sagen: Ein Körper, der keiner Kraft unterworfen ist, bleibt unbeweglich. Ein Körper, der einer konstanten Kraft unterworfen ist, bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit Wenn man die Kraft, mit der ein Körper bewegt wird, vergrößert, vergrößert man die Geschwindigkeit dieses Körpers. So sind die charakteristischen Eigenschaften beschaffen, die der gewöhnliche Verstand der Gewalt oder Kraft zuschreibt. So sind die Hypothesen beschaffen, die man zu Grundlagen der Dynamik machen müsste, wenn man diese Wissenschaft auf das gründen wollte, was dem gewöhnlichen Verstand als selbstverständlich erscheint. >Hypothesen. Eulers Zirkelschluss kann nicht von denen vermieden werden, die die Hypothesen mit Hilfe allgemein anerkannter Axiome glauben rechtfertigen zu müssen. >Axiome, >Rechtfertigung._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Duh I P. Duhem Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Hamburg 1998 |