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Methode: ein Verfahren, auf das sich Teilnehmer an einer Diskussion oder einem Forschungsvorhaben geeinigt haben. Bei Verstößen gegen eine Methode wird vor allem die Vergleichbarkeit der Ergebnisse angezweifelt, da diese nicht mehr aus einer Menge mit einheitlich definierten Eigenschaften der Elemente stammen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hans-Georg Gadamer über Methode – Lexikon der Argumente

I 295
Methode/Gadamer: Das Verstehen selber ist nicht so sehr als eine Handlung der Subjektivität zu denken, sondern als Einrücken in ein Überlieferungsgeschehen, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart beständig vermitteln. Das ist es, was in der hermeneutischen Theorie zur Geltung kommen muss, die viel zu sehr von der Idee eines Verfahrens, einer Methode, beherrscht ist.
>Kulturelle Überlieferung
, >Interpretation/Gadamer.
I 300
Methode/Hermeneutik/Gadamer: [Eine Spannung] spielt zwischen Fremdheit und Vertrautheit, die die Überlieferung für uns hat, zwischen der historisch gemeinten, abständigen Gegenständlichkeit und der Zugehörigkeit zu einer Tradition. In diesem Zwischen ist der wahre Ort der Hermeneutik. Aus der Zwischenstellung, in der die Hermeneutik ihren Stand zu nehmen hat, folgt, dass ihre Aufgabe überhaupt nicht ist, ein Verfahren des Verstehens zu entwickeln, sondern die Bedingungen aufzuklären, unter denen Verstehen geschieht.
>Hermeneutik/Gadamer.
Diese Bedingungen sind aber durchaus nicht alle von der Art eines „Verfahrens“ oder einer Methode, so dass man als der Verstehende sie von sich aus zur Anwendung zu bringen vermöchte - sie müssen
I 301
vielmehr gegeben sein. Die Vorurteile und Vormeinungen, die das Bewusstsein des Interpreten besetzt halten, sind ihm als solche nicht zu freier Verfügung. Er ist nicht imstande, von sich aus vorgängig die produktiven Vorurteile, die das Verstehen ermöglichen, von denjenigen Vorurteilen zu scheiden, die das Verstehen verhindern und zu Missverständnissen führen.
>Vorurteil, >Verstehen.
I 304
Methode/Gadamer: GadamerVsHistorismus: Die Naivität des sogenannten Historismus besteht darin, dass er sich einer (...) Reflexion ((s) über die eigenen Voraussetzungen) entzieht und im Vertrauen auf die Methodik seines Verfahrens seine eigene Geschichtlichkeit vergisst.
((s) Da Methoden verallgemeinerbar sein können müssen, können sie nicht von Anfang an auf Veränderbarkeit angelegt sein).
>Historismus.
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Graeser I 85
Gadamer/Graeser: Wahrheit und Methode (1965) - Vs Gegensatz zwischen Systematik und Geschichte - Das unterminiert die Unterscheidung zwischen Entstehungs- und Rechtfertigungszusammenhang.
Wie Sellars: Gegebenes hat kein festes Ufer.
Wahrheit: ist dann nicht das entscheidende, sondern was man mit ihr macht.
>Pragmatismus.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

Grae I
A. Graeser
Positionen der Gegenwartsphilosophie. München 2002

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